Gewerbegebiet: Hauptschalter sorgt für Chaos in Supermarkt - auch Rechner vieler Firmen betroffen

Ein technischer Defekt hat am Sonnabend zum Blackout in Teilen des Düneberger Gewerbegebietes und vor allem im "Famila"-Markt an der Spandauer Straße geführt: Das Geschäft musste von 15.45 Uhr an geschlossen werden und soll voraussichtlich heute wieder öffnen. Die Stromversorgung über einen eigenen Transformator des Geschäfts war bis nach Mitternacht komplett ausgefallen und wurde zeitweise über ein mobiles Aggregat gewährleistet. Im Gewerbegebiet an der Spandauer Straße und in den angrenzenden Straßen konnten die betroffenen Unternehmen nach knapp einer Stunde wieder versorgt werden.

In der von dem Defekt betroffenen Station zur elektrischen Versorgung, die auf dem rückwärtigen Parkplatz von "Famila" steht, sind zwei Trafos gebündelt - einer für Famila, der andere für umliegende Firmen. "Wir wurden um 15.45 Uhr alarmiert, es hieß, die Elektroversorgung von 'Famila' würde brennen", berichtet Feuerwehrchef Sven Albrecht. 25 Feuerwehrleute rückten mit sechs Fahrzeugen an. Sie sahen Rauch aus den Lüftungsschlitzen der Station dringen. "Bei uns geht nichts mehr", teilte "Famila"-Marktleiter Harald Laube Albrecht mit. Die Kunden konnten das Geschäft trotz der plötzlichen Dunkelheit zwar noch geordnet verlassen, doch wer gerade erst seinen Einkaufswagen beladen hatte, musste ohne die Einkäufe gehen.

Laube: "Der Sonnabendnachmittag ist für unser Geschäft ganz wichtig, da werden oft die Großeinkäufe für die kommende Woche getätigt." Doch diesmal mussten viele Kunden ausweichen. "Wegen Stromausfall leider geschlossen" verkündete ein notdürftig an die Eingangstür geklebtes Schild. "Ich musste alles stehen und liegen lassen und den notdürftig beleuchteten Markt verlassen", berichtete Kundin Franziska Schult.

Die Feuerwehrleute konnten zunächst nichts weiter tun, als auf einen Mitarbeiter der Schleswig-Holstein Netz AG (ehemals Schleswag) zu warten. Als der Techniker eintraf, öffnete er die Station und entdeckte sofort einen massiven Schaden: Der Hauptschalter der 400-Volt-Versorgung von "Famila" war aus noch nicht bekannten Gründen verbrannt. "Durch die Hitzeentwicklung wurde auch der zweite Trafo in Mitleidenschaft gezogen, der Teile des Gewerbegebietes versorgt", sagte Ove Struck von der Schleswig-Holstein Netz AG. In mehreren Firmen stürzten die Server ab.

Nachdem klar war, dass es in der Station nicht mehr brennen würde, konnten die Feuerwehrleute wieder abrücken. "Ich habe noch versucht, den Marktleiter bei der Organisation einer Notstromversorgung zu unterstützen, aber weder wir mit unserer Technik noch das technische Hilfswerk aus Lauenburg konnten dabei helfen", so Albrecht.

Schließlich wurde aus Ahrensburg ein Anhänger der Schleswig-Holstein Netz AG mit einem leistungsfähigen Notstromerzeuger zur Spandauer Straße gebracht. Bis gegen 0.20 Uhr übernahm das Spezialgerät aus Ahrensburg die Versorgung des Marktes. Struck: "Danach war die Stromversorgung über eine Umschaltung auf einen anderen Trafo wieder gewährleistet." Ob der Stromausfall bei "Famila" neben den Umsatzverlusten wegen der Schließung auch zu Schäden führte - etwa aufgrund des Ausfalls der Tiefkühlung - war zunächst unklar.

Heute sollen sich nach Angaben von Struck die Techniker von "Famila", der Stadtwerke und der Schleswig-Holstein Netz AG gemeinsam damit befassen, wie die normale Stromversorgung wieder hergestellt werden kann.