Investition: Städtische WoGee plant 117 neue Wohnungen - Altbauten sollen abgerissen werden

Die Pläne sind groß - dabei gibt es die Wohnraumentwicklung Geesthacht GmbH (WoGee) gerade einmal seit drei Monaten. Stolze 21,5 Millionen Euro will die städtische Gesellschaft bis 2017 investieren und damit in Düneberg Geesthachts größtes Wohnbauprojekt an den Start bringen. 117 Wohnungen entstehen zwischen Keil und Silberberg, dafür müssen aber bestehende Häuser abgerissen werden. "Unser Ziel ist es, modernen Wohnraum zu schaffen, der bezahlbar ist, bei dem es auf Wunsch Betreuung geben kann und der zum Teil auch barrierefrei ist", erklärt WoGee-Geschäftsführer Markus Prang das Ziel.

Die neu gegründete WoGee hat unter anderem die 170 städtischen Wohnungen in ihren Bestand übernommen, die Hälfte davon befindet sich in Düneberg. "Unsere Aufgabe ist die Wohnraumentwicklung in der Stadt, dabei müssen wir uns zunächst auf das fokussieren, was besonders dringend erscheint, denn der Bestand der ehemals städtischen Wohnungen ist sehr arbeitsintensiv", so Prang, der Sanierungsstau sei groß. Fassaden, Fenster, Installationen, Bäder, Küchen - in vielen Wohnungen sei die Investitionsliste lang. "Es gibt sogar noch Lichtschalter, die sind aus Porzellan", weiß WoGee-Bauingenieur Henning Siegmund.

Deshalb sei an einigen Stellen Abriss der beste Weg. So sollen an der Hugo-Otto-Zimmer-Straße, am Silberberg und an der Heidestraße als Ersatz für 48 vorhandene Wohneinheiten, 117 neue Wohnungen in modernen Neubauten entstehen. "Wir haben die Anwohner über unsere Pläne informiert und werden niemanden alleine lassen. Bevor die ersten Arbeiten beginnen werden, ist es ja noch ein Jahr hin. Da können wir alles gut vorbereiten", so Prang.

Dennoch gibt es vor Ort Proteste. Der SPD-Ortsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Olaf Schulze, der Vorsitzender des WoGee-Aufsichtsrates ist, hatte sich auf Einladung von betroffenen Mietern vor Ort informiert. "Es haben sich einige besorgte Bürger gemeldet, aber wir erklären dann, dass die Pläne eine große Chance für das Viertel sind", sagt Schulze. "In der Ratsversammlung und im Aufsichtsrat stoßen die Pläne parteiübergreifend auf Zustimmung."

Die ersten Entwürfe sollen jetzt konkretisiert und mit der Bauaufsicht abgesprochen werden, so Bauingenieur Siegmund, der sich den Bestand der Wohnungen intensiv angesehen hat. Das Ergebnis der Untersuchung führte nun dazu, dass mehrere aus den 1920er-Jahren stammende Häuser abgerissen werden. In den Neubauten soll es außer Sozialwohnungen auch "normale" Mietwohnungen und einige Eigentumswohnungen geben. Prang: "Wir wollen das Quartier durchmischen."