Mahnwache erinnert zum Jahrestag an den Super-Gau in Japan von 2011

Heute auf den Tag vor drei Jahren kam es im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima 1) zu einer der größten, wenn nicht zur schlimmsten Atom-Katastrophe weltweit. Nach einem Seebeben und einer Tsunami-Welle versagten um 15.41 Uhr die Notstromaggregate - die Folge: Gleich in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.

"Die Folgen kann man heute noch gar nicht absehen", sagt die Geesthachter Atom-Gegnerin Bettina Boll. Selbst drei Jahre nach dem Super-Gau sei die Informationspolitik der japanischen Regierung und der Betreiberfirma Tepco schlicht nicht vorhanden. Damit diese Katastrophe nicht in Vergessenheit gerät, hat Boll gestern Abend eine Mahnwache in der Bergedorfer Straße organisiert - über 50 Personen nahmen teil.

"Eine solche Einsatzbereitschaft finde ich einfach toll", lobt David Tanski die Organisatorin. Der 28 Jahre alte Hamburger war mit Freunden extra aus der Hansestadt angereist, um sich zu informieren. "Solche Aktionen sind wichtig, dass solche Ereignisse nicht im Verborgenen bleiben."

Auch in anderen Städten finden rund um den "schwärzesten Tag Japans" Mahnwachen statt. "Seit dem Ausstieg vom Ausstieg aus der Atomenergie gibt es solche Aktionen", berichtet Detlef Michaelsen. Der Atom-Gegner kam gestern zur Unterstützung nach Geesthacht, heute Abend ist er bei der Mahnwache in Lüneburg (17 Uhr, Am Sande auf dem Platz).

Bei der Geesthachter Mahnwache wurden auch Unterschriften für die Abschaltung des Kernkraftwerks Brokdorf (Kreis Steinburg) gesammelt. Auch Jens Korte hat unterschrieben: "Ich bin extra wegen der Mahnwache hierher gekommen", so der 35-jährige Familienvater. Zusammen mit Sohn Linus spannt er einen einzelnen Wollfaden über einen Wäscheständer - jeder Faden steht symbolisch für einen Lebensfaden der von der radioaktiven Strahlung bedroht wird.

"Einen Überblick über die Folgen des Super-Gaus liefert das Buch 'Fukushima 360 Grad' des Fotojournalisten Alexander Neureuter", so Boll