Kernkraftwerk: Fünf Container mit radioaktivem Müll abtransportiert

Zum dritten und vorerst letzten Mal hat gestern Mittag ein mit Atommüll beladener Spezialtransport das Gelände des Kernkraftwerkes Krümmel am Elbufer verlassen. Ziel der Lok mit den drei Waggons und fünf aufgesattelten Containern: das Atomkraftwerk Brunsbüttel.

Der Energiekonzern Vattenfall, der die beiden stillstehenden Atommeiler betreibt, hatte beim schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume die Einlagerung von insgesamt 15 Containern mit Filterharzen aus Krümmel in Brunsbüttel beantragt - der Transport wurde vom Ministerium genehmigt. Insgesamt wurden so seit Anfang Dezember bis gestern 180 Fässer abtransportiert, die in der sogenannten Transportbereitstellungshalle bis zum Abtransport in das Endlager Schacht Konrad stehen bleiben sollen.

"Wir wollen die Filterharze aus dem Kraftwerk Krümmel in Brunsbüttel lagern, da wir dort über größere Lagerkapazitäten verfügen", erklärte Pieter Wasmuth, Geschäftsführer von Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH.

Die Filterharze fallen bei der Reinigung des Kühlwassers in Kernkraftwerken an und sind als schwachradioaktiver Abfall zu behandeln und zu lagern. Zuletzt hatte es einen vergleichbaren Transport 2011 gegeben.

Die gesamte Aktion verlief schnell und ohne Probleme. Geesthachts Polizeichef Thomas Specht: "Es war ein völlig reibungsloser Abtransport ohne Zwischenfälle." Die Polizei hatte die Fahrtstrecke und die Bahnübergänge abgesichert.

In Krümmel lagern weitere 1000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall in unterirdischen Kavernen und 21 Castorbehälter mit abgebrannten Brennelementen im Standortzwischenlager. Deren Abtransport ist ungewiss, weil es noch immer kein Endlager gibt.