Fußgängerzone: Großbaustelle verärgert Geschäftsleute

Mit Unverständnis reagieren die Geschäftsleute entlang der Bergedorfer Straße auf die neuesten Entwicklungen zur umstrittenen Umgestaltung der Fußgängerzone. Denn für sie kommt es durch die Verzögerung, die die Kritik des Innenministeriums am Haushaltsentwurf der Stadt zur Folge hat, knüppeldick. Statt in diesem und im kommenden Jahr müssen sie auch 2016 noch mit den Einschränkungen, die die Bauarbeiten mitsichbringen, leben. Zwei Winter lang wird die Einkaufsstraße zur Großbaustelle. Wie berichtet, verzögert sich der Baubeginn, sodass die Arbeiten deutlich später fertig werden als gedacht.

"Dafür, dass wir uns schon seit mehr als zehn Jahren mit diesem Thema beschäftigen, scheint da irgendjemand in der Stadtverwaltung seine Hausaufgaben im Vorwege nicht richtig erledigt zu haben", meint Oliver Fries (Inhaber Zigarren Fries). In dem kompromisslos ausgerichteten Baubeginn noch in diesem Jahr sieht er ein Alibi für die Verwaltung. "Das ist doch ein Geldmittel-Verwendungsloch", kritisiert er den Zwang, aus Budgetgründen im Herbst zu starten. Fries: "Hauptsache, der Bagger rollt, damit das Projekt läuft, das Geld fließt, und wir Anlieger haben den Ärger."

Uwe Edler (Optiker Jacob) sorgt sich noch nicht um einen Baubeginn. "Daran glaube ich erst, wenn die Bagger wirklich rollen. Und da ja die Abwasserleitungen schon vor Jahren zu überstürztem Handeln führten, wundere ich mich, dass das jetzt noch alles so gut hält", sagt er.

"Egal, wie es jetzt weitergehen sollte. Mir ist vor allem wichtig, dass wir Anlieger einen kompetenten Ansprechpartner bekommen, der uns vernünftig informiert und auch Entscheidungen treffen kann, wenn es nicht läuft", sagt Metzgermeister Jens Voss (Stadtschlachterei Voss). "Ich verlange außerdem, dass man unsere Sorgen endlich ernst nimmt, bisher schien mir das meistens nicht der Fall," so der Stadtschlachter.