Gebührenerhöhung geplant: Schausteller sollen bis zu 100 Prozent mehr zahlen

Kaum eine Gebühr, die die Stadt Geesthacht in den vergangenen Jahren nicht erhöht hat. Jetzt soll es nach dem Willen der Stadtverwaltung auch die nur zwei Mal pro Jahr in die Stadt kommenden Schausteller treffen. Der Ausschuss für Bau und Verkehr wird auf seiner Sitzung am kommenden Montag (Beginn: 18 Uhr) im Rathaus eine Neufassung der Marktgebühren beraten. Das sei nötig, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss, weil die Kosten allein durch die beiden Jahrmärkte nicht mehr erwirtschaftet werden können, seit die Gebühren für den Wochenmarkt durch dessen Vergabe in private Hände des Kaufhauses Nessler weggefallen sind.

Bisher müssen Schausteller beim Jahrmarkt je Quadratmeter 50 Cent Gebühr zahlen. Doch die dadurch erzielten Einnahmen lassen ein Defizit offen, heißt es bei der Stadt.

Künftig sollen die Gebühren gestaffelt kassiert werden. Wer ein Karussell bis zu einer Größe von 250 Quadratmetern aufbaut, muss je Quadratmeter 75 Cent berappen, wer ein größeres Karussell hat, ist mit 60 Cent dabei. Stände, an denen Getränke und Speisen verkauft werden, sollen künftig mit einem Euro in doppelter Höhe wie bisher abkassiert werden, bei Verkaufs- und Vergnügungsständen sollen 80 Cent fällig werden. Textilienanbieter sollen künftig je laufendem Meter Standfront 2,50 Euro zahlen, und für das Abstellen von Fahrzeugen und Wagen aller Art möchte die Stadt statt 1,30 Euro zwei Euro kassieren.

"Bei der Festlegung der Gebührenhöhen für unterschiedliche Betriebsarten wurde versucht, die entsprechende Frequentierung der Betriebe sowie den unterschiedlichen logistischen Aufwand zu berücksichtigen", heißt es in der Ausschussvorlage des Ordnungsamtes. Im Klartext: Wer beispielsweise mit Getränken gut verdient und nur einen Verkaufsanhänger aufschließen muss, soll mehr bezahlen als jemand, der zwei Tage für den Auf- und Abbau eines Fahrgeschäfts benötigt. Doch teurer werden die Aufenthalte auf den Geesthachter Jahrmärkten durchweg für alle Schausteller. Zu einer Zeit, in der die Schausteller ohnehin mit rückläufigen Besucherzahlen auf den Volksfesten zu kämpfen haben. Doch die Stadt möchte mit dem Jahrmarkt kein Zuschussgeschäft, deshalb jetzt die Beratungsvorlage zur Erhöhung der Gebühren.

"Als erster Schritt zur Senkung dieses Defizits sollen nunmehr die Marktstandsgelder angehoben werden, welche für Standplätze auf dem Frühjahrs- und Herbstmarkt erhoben werden", macht das Ordnungsamt deutlich.

Mächtig verärgert angesichts der Pläne ist Schausteller Alfred Edgar Rasch aus Geesthacht, der 2013 beim Frühjahrsmarkt dabei war: "Natürlich müssen wir die steigenden Kosten an die Kunden weitergeben. Doch so kann es nicht weitergehen. Auch Geesthacht macht sich so seinen Jahrmarkt kaputt."

Was der Schausteller-Verband dazu sagt, lesen Sie in "Drei Fragen an..."