Wasserpfennig: Gebühren sollen wieder steigen - Betrieb kaum noch wirtschaftlich

Das neue Gesetz wäre vermutlich das Aus für das Geesthachter Pumpspeicherwerk. Erhöht die Landesregierung wie geplant das sogenannte Oberflächenwasserentnahmeentgelt, wäre die Anlage kaum mehr wirtschaftlich zu betreiben. Um 30 Prozent soll der umstrittene "Wasserpfennig" steigen - als Stromspeicher für Offshore-Windparks würde das Pumpspeicherwerk damit kaum mehr zur Verfügung stehen.

"So ein Gesetz ist nicht mehr zeitgemäß", kritisiert der Geesthachter Energieausschussvorsitzende Sven Minge (CDU) die Pläne der Landesregierung. "Es ist ein Unding, dass hier unter dem Deckmantel einer Verwaltungsvereinbarung der Wasserpfennig wieder eingeführt wird. Wir haben hier in Geesthacht den einzigen Stromspeicher im Land, der muss für die Energiewende genutzt werden. Doch stattdessen wird hier die Zukunft infrage gestellt", betont Minge.

Der Geesthachter Landtagsabgeordnete und energiepolitische Sprecher der SPD-Fraktion sieht das weniger kritisch: "Ich bin nicht gegen diese Erhöhung", so Schulze. "Wir hatten vor zwei Jahren eine deutliche Absenkung der Gebühren beschlossen, doch das hat man bei Vattenfall nicht ausreichend genutzt, denn das Pumpspeicherwerk ist weiterhin nicht ausgelastet", betont Schulze. "Auch nach einer Erhöhung sind die Entgelte noch immer deutlich unter dem damaligen Niveau." Dennoch hofft er, dass sich Vattenfall im Gesetzgebungsprozess noch mit einer Stellungnahme zu Wort meldet.

Vattenfall-Sprecherin Barbara Meyer-Bukow betonte gegenüber unserer Zeitung, dass das Pumpspeicherwerk derzeit täglich im Betrieb sei. "Wir stellen insbesondere die Stabilität der Netze sicher", so Meyer-Bukow. "Wir vermarkten das Pumpspeicherwerk aber auch als Stromspeicher. Bei der jetzigen Marktsituation ist das jedoch schwierig." Wie die Situation sich bei einer noch höheren Abgabe entwickelt, wird bei Vattenfall derzeit gerade berechnet.