Macarons: Peter Eckerlin etabliert das bunte französische Gebäck bei uns im Norden - Backstube in Börnsen bezogen

Erst knackig, dann krümelig und schließlich cremig weich - wer in einen Macaron beißt, erlebt einen oralen Gefühlsrausch. Denn nicht nur die Konsistenzen dieses ungewöhnlichen, meist farbenfrohen französischen Gebäcks, sondern auch die Geschmacksrichtungen sind eine Liebeserklärungen an den Gaumen. Weiße Schokolade mit japanischem Matcha-Tee, Pfefferminz mit dunkler Schokolade oder Himbeer-Rosmarin - der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Bisher waren Macarons bei uns im Norden kaum bekannt, doch seit zwei Jahren hat sich der Bergedorfer Peter Eckerlin der Verbreitung der Leckerei angenommen.

"Eigentlich ist die Idee aus meinen Hobbys entstanden. Ich backe und koche gern." Hinzu kommt eine tiefe Leidenschaft für die französische Hauptstadt. "Ich habe Musikwissenschaften in Berlin studiert und in den 90er-Jahren an der Sorbonne in Paris promoviert", erzählt der 50-Jährige. Eigentlich wollte Eckerlin nämlich Musikredakteur werden - gelandet ist er allerdings als IT-Experte in einer großen Firma, machte sich später selbstständig - bis er 2011 vom Computer zum Backofen wechselte. "Ich habe die Macarons in Paris kennengelernt. Dort gibt es sie schon seit Jahrzehnten von der Konditorei 'Ladurée'." Zum Trend seien sie aber erst vor gut zehn Jahren mutiert - dank des experimentierfreudigen Konditors Peter Hermé, der sich an wilde Geschmacks kombinationen herantraute und das Gebäck direkt neben den angesagtesten Modeboutiquen im Pariser Stadtteil St. German Des Prais verkaufte. "Mittlerweile gibt es auch eine industrielle Produktion", weiß Eckerlin. "Das ist geschmacklich aber kein Vergleich."

Über zwei Jahre hat Eckerlin seine Geschäftsidee konsequent verfolgt. "Zwei Monate habe ich herumprobiert, bis Geschmack und Konsistenz der Macarons stimmten." Bei der Handwerkskammer beantragte er eine Ausnahmegenehmigung. "Schließlich bin ich kein gelernter Konditor." Doch eine Prüfung im Herbst 2011 ergab: Dieser Mann darf backen - und brachte ihm einen Eintrag in die Handwerksrolle. Mittlerweile backt er zwei Tage pro Woche und zwei Tage liefert er aus - an Restaurants, Cafés und Geschäfte, aber auch an Firmen, die die Gebäckstücke auf dem Messestand anbieten oder an Kunden verschenken möchten. Bisher hat er in der Schulküche der Rudolf-Steiner-Schule in Bergedorf backen können - aber angesichts wachsender Auftragszahlen musste eine eigene Backstube her. Die fand er in Börnsen an der Lauenburger Straße 86. In dem ehemaligen Croque-Laden entstehen nun um die 1300 Macarons pro Woche in zehn verschiedenen Sorten - von Karamell mit Fleur de Sel bis Orange Armagnac.

Am Sonnabend, 21. Dezember, öffnet Eckerlin seine Backstube von 10 bis 17 Uhr und verkauft die Macarons direkt vor Ort.

Mehr unter www.feine-macarons.de . 20 Gebäckstücke kosten 19,90 Euro, plus Liefergebühr. Außerdem gibt es die Leckereien im Bergedorfer Schokokontor (Schlossstraße 18).