Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata) ist eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems. Sie wird als Autoimmunkrankheit bezeichnet, weil sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet, hier gegen das Nervensystem. Die Auswirkungen sind vielfältig: Seh- und Sprechstörungen, Empfindungsstörungen, eine Beeinträchtigung des Gehvermögens sind die Folge. Bei schweren Verläufen werden schon junge Patienten zum Pflegefall, andere können bis ins hohe Alter mit weniger Beeinträchtigungen leben. In Deutschland sind laut dem MS-Register des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) 130 000 Menschen erkrankt. Die DMSG, die 2013 seit 60 Jahren besteht, geht aber davon aus, dass die eigentliche Zahl eher bei 190 000 liegt, weil bis zur gesicherten Diagnose im Schnitt dreieinhalb Jahre vergehen. MS wird meist mit Kortison und Interferonen behandelt. Letztere werden gespritzt und können die Krankheitsschübe reduzieren. Aktuell kommen erste Medikamente in Tablettenform auf den Markt. Bisher sind die Ursachen für MS weitgehend unbekannt. Es ist keine klassische Erbkrankheit, obwohl Forscher davon ausgehen, dass es eine genetische Veranlagung gibt. Auch Umweltfaktoren könnten eine Rolle spielen. Rauchen soll das Risiko erhöhen.