André Romp lebt in Hoogezand-Sappemeer in Holland - doch ein Teil seines Herzens schlägt für Geesthacht. Seit 47 Jahren verbindet ihn und seine Frau eine tiefe Freundschaft mit der deutschen Stadt in Schleswig-Holstein und ihren Menschen.

"Auf unserer ersten Fahrt nach Geesthacht, damals noch mit fünf Bussen, waren wir zwei verliebte Sportler", erinnert sich André Romp. Nelly Romp nahm als Turnerin am Sportaustausch teil, André Romp war Trampolinspringer. Sie waren zu Gast bei VfL-Geesthacht-Trampolintrainer Thomas Alsleben. "Über die Jahre ist unsere Freundschaft zu einer echten Gemeinschaft von zwei Familien mit drei Kindern und fünf Ekelkindern geworden. Freude und Trauer werden geteilt."

André Romp organisierte neben den jährlichen Sporttreffen wechselweise in Geesthacht und Hoogezand-Sappemeer auch noch viele zusätzliche Wettkämpfe. Viele Freundschaften seien entstanden, weil die Sportler jeweils bei Gastfamilien aufgenommen worden. "Es war immer mein Ziel, die Sportler privat bei den Familien unterzubringen - und nicht in einer Gemeinschaftsunterkunft, denn erst so war es wirklich möglich zu verschwistern. Nur hierdurch gibt es auch heute noch viele persönliche Kontakte zwischen Sportlern, die einstmals zusammen gewohnt haben", ist sich Romp sicher. Später war der Holländer im Tennisverein aktiv und so lernten auch die Mitglieder des Tennisvereins Nohn Geesthacht kennen. Die Freundschaft hält bis heute.

Über die Musik, genauer den Cantus-Chor, entstand sogar eine Verbindung von Hoogezand-Sappemeer nach Kuldiga. André Romp organisierte Konzerte des Cantus-Chors in Holland und besuchte selbst Lettland. Schließlich entwickelten sich über die Freunde in Geesthacht sogar Kontakte nach Plaisir in Frankreich. Doch am engsten blieb die Freundschaft nach Geesthacht.

"Als ich den Eltern des Mädchenchors aus Hoogezand-Sappemeer einmal erklären musste, wo Geesthacht liegt, ist mir klar geworden, dass ich in 40 Jahren im Durchschnitt ungefähr drei Mal im Jahr zu Besuch in Geesthacht war, dass ich also insgesamt 80 000 Kilometer gefahren bin - zweimal um die ganze Welt."

André Romp ist sich sicher, das Leben seiner Familie wäre ohne die Freundschaft zu Geesthacht anders verlaufen: "Aufgrund der Kriegserlebnisse zum Beispiel meines Schwiegervaters war es vor dem ersten Besuch von Thomas Alsleben nicht möglich, mit einem Deutschen befreundet zu sein. Jetzt wäre mein Schwiegervater enttäuscht, wenn er zu seinem Geburtstag keine Glückwunschkarte aus Geesthacht bekommen würde." Und seine Kinder hätten über den intensiven Kontakt die Motivation gehabt Deutsch zu lernen, sprechen die Sprache heute gut.