Prozess: Babak M. muss sich vor dem Landgericht verantworten - Einweisung in Psychiatrie

Laut Staatsanwaltschaft stach er "im Zustand der Schuldunfähigkeit" mindestens 60-mal auf die 59-Jährige ein, dabei durchtrennte er 16-mal das Herz. Anschließend verstümmelte er die Leiche. Polizisten, die ihn nach dem Notruf von Nachbarn im Treppenhaus überwältigten, bat er, sie mögen seine Mutter verbluten lassen.

Ziel des Prozesses vor dem Landgericht, in dessen Verlauf in den kommenden Wochen 13 Zeugen gehört werden sollen, ist die Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik.

Babak M. wurde in Teheran geboren. Als er noch ein Kind war, flüchteten seine Eltern mit ihm und seinem jüngeren Bruder nach Deutschland. Zunächst fanden sie in Bad Reichenhall (Bayern) Zuflucht, dann zogen sie in den Hamburger Stadtteil Mümmelmannsberg. Hier, so die Idee seiner Eltern, sollte er leichter als in Bayern Abitur machen können. Doch die Eltern trennten sich. Babak M. nahm im Alter von 14 Jahren erstmals Drogen, wurde dann wegen anhaltender Streitereien mit seiner Mutter psychologisch behandelt und zog mit 16 Jahren vorübergehend in eine freie Jugendeinrichtung. All das half ihm nicht.

Doch den wohl folgenschwersten Fehler machte schließlich eine Ärztin des Geesthachter Johanniter-Krankenhauses. In der Nacht vor der Tat hatten Polizisten den 31-Jährigen in die Psychiatrie der Klinik gebracht. Passaten hatten die Polizei gerufen, weil Babak M. sie um Rat gebeten hatte, er konnte nicht mehr beurteilen, was Realität und Wahn war. Er hatte Stimmen gehört. Die hätten ihm befohlen, seine Mutter zu töten, erklärte er gestern. Das, so der 31-Jährige zu Prozessbeginn, habe er auch im Krankenhaus der Ärztin erzählt. Doch als er morgens darum bat, ein paar Sachen bei seiner Mutter abholen zu dürfen, wurde niemand stutzig. Man ließ den 31-Jährigen gehen. Und das Unheil nahm seinen Lauf.

Gegen die Ärztin wird bereits seit kurz nach der Tat wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ob es tatsächlich einen Prozess gegen sie wegen eines strafrechtlichen Vergehens geben wird, ist unklar.

Vorerst sitzt Babak M. voller Reue auf der Anklagebank.