Elbe: Kante des Menzer-Werft-Platzes erreicht - Beachclub gesichert - Vorbereitungen hinter den Kulissen

Sascha Franke, Betreiber der "Beach Lounge" auf dem Menzer-Werft-Platz, behält das schnell fließende Wasser immer im Auge. "Wir lagen heute schon 50 Zentimeter über der Prognose. Aber vielleicht heißt das ja auch, dass das Wasser schneller durch ist", sagt Franke und drückt die Daumen. "Der Beachclub bleibt aber so lange wie möglich geöffnet. Wir sind ständig im Gespräch mit der Stadt, erst wenn das Wasser zu sehr steigt und der Strom abgeschaltet werden muss, packen wir die Stühle und Strandkörbe ein." Dafür steht ein Trecker samt Ernteanhänger bereit. Zudem sicherte Franke seinen Verkaufscontainer mit schweren Beton-Gewichten. "Wenn das Wasser weg ist, wollen wir spätestens zwei Tage später wieder eröffnen", kündigt er an. Nur auf den Sand müssen die Besucher dann eventuell verzichten.

Gabriela Randel und ihr Mann Karl-Heinz haben bereits reagiert: Sie haben ihr Salonschiff "Aurora" bereits vom Anleger an der Hafenschänke fort gebracht. "Wir sind schon am Donnerstag zum 20 Kilometer entfernten Hafen nach Stöckte in der Nähe von Winsen gefahren", erzählt Gabriela Randel. Seit Sonntagmittag haben Schiffe auf der Elbe Fahrverbot. Für die Randels bedeutet das massive finanzielle Einbußen. Gestern wäre das Schiff eigentlich zur "Queen Mary II" nach Hamburg gefahren. "Und auch die Erdbeertortenfahrt Richtung Boizenburg am Sonntag muss ausfallen." Und das, wo die "Aurora" gerade erst wegen eines Wellenschadens zur Reparatur musste. "Dieses Jahr wird für uns wohl nicht als besonders positiv in die Annalen eingehen." Gabriela Randel hofft, dass die "Aurora" nächste Woche wieder durchstarten kann.

Ansonsten laufen die Vorbereitungen auf das Hochwasser in Geesthacht - anders als in Lauenburg - eher hinter den Kulissen. "Für die Innenstadt ist nichts zu veranlassen, da sind wir absolut sicher", sagt Bürgermeister Volker Manow. "Und im Gewerbegebiet Düneberg können wir froh sein, dass uns das Land für fünf Millionen Euro vergangenes Jahr den neuen Hochwasserschutz finanziert hat - auch da sind wir sicher."

Seit Lauenburg für die Öffentlichkeit gesperrt ist, zieht nun Geesthacht viele Schaulustige an - die Stadt erwägt deshalb auch, den Menzer-Werft-Platz in Kürze zu sperren. "Ich komme von der Nordseeküste aus Husum, da hat man das Wasser ja öfter mal an den Deichen stehen. Aber das hier ist noch etwas ganz anderes", sagt Sven Mommsen aus Husum, der seine Freundin in Geesthacht besucht. Die lebt an der Lichterfelder Straße, einem der besonders tief liegenden Gebiete der Stadt. Zwar soll dort der neue Deich mit der Spundwand für Sicherheit sorgen, doch Mommsen fürchtet trotzdem das Wasser. "Es gibt in Geesthacht nur schlechte Informationen und nicht einmal Sandsäcke", sagt er. In Grünhof-Tesperhude gibt es Sandsäcke, aber nur zu speziellen Ausgabezeiten. Diese Kritik weist Manow zurück: "Wir haben 30 000 Sandsäcke in Geesthacht bereit liegen. 3000 wurden bereits überall dort ausgegeben, wo sie benötigt werden", betont der Verwaltungschef, der sich täglich vor Ort über den Stand des Hochwassers informiert und alle externen Termine in dieser Woche abgesagt hat.

Vor allem am Strandweg in Tesperhude und an der Elbuferstraße in Tesperhude und in Krümmel sind Sandsackbarrieren nötig. "Die stehen auch bereits", berichtet Gemeindewehrführer Sven Albrecht. "Nach den neuesten Messwerten steigt das Wasser schneller und höher als gedacht", so Albrecht. Unterhalb der Schleuse steht das Elbwasser bereits am Fuß des neuen Deiches. Bei einem Stand von sieben Metern muss die Feuerwehr die Fluttore schließen. Auch die Elbuferstraße würde gesperrt. Manow: "Da die Verkehrslage in Geesthacht ohnehin angespannt ist, versuchen wir, die Straße so lange wie möglich offen zu halten."