Sammlung: Modelle und Entwürfe aus der Welt der Mächtigen

Genauer: Modelle und Zeichnungen dieser Objekte. Allesamt sind Auftragsarbeiten für den Reeder und Milliardär Aristoteles Onassis (* 1975) von dem Hamburger Architekten Cäsar Pinnau (* 1988).

"Pinnau entwarf für die Schönen und Mächtigen, auch für Hans Albers, die Oetker-Familie und Gabriele Henkel", erzählt der Börnsener Architekt Helmuth Schlingemann. Er arbeitete ab 1965 zwölf Jahre lang in dem Büro von Pinnau und wirkte an Großprojekten wie dem Olympic-Tower an der Fifth Avenue mit, plante aber auch eigenständig den Ausbau diverser Brauereien in Deutschland - von Berliner Kindl bis hin zur Dortmunder Aktienbrauerei.

Schon damals brannte Schlingemann nicht nur für Architektur, in seiner Brust schlug auch das Herz eines Archivars und Historikers. Deshalb sammelte er in seiner Zeit bei Pinnau Zeichnungen, Modelle, Fotografien und um die 1000 Lichtpausen. Sie zeigen zum Beispiel die ersten Entwürfe zur prunkvollen Residenz von Onassis auf Skorpios oder ein Modell der "Atlantis", eine Motoryacht, die Pinnau für Stavros Niarchos, den Schwager Onassis' plante, aber auch klassizistische Villen für wohlhabende Hamburger, die zum Teil bis heute in Blankenese stehen.

Aber auch aus Cäsar Pinnaus Vergangenheit im Dritten Reich, als er für Albert Speer arbeitete, hat Schlingemann Lichtpausen gesammelt - etwa von seinem Entwurf der Nord-Süd-Achse für Hitlers größenwahnsinnige Vision von Berlin als "Welthauptstadt Germania". Jetzt gibt er seine Sammlung an zwei Archive für Architektur.