Zensus 2011: Hamburger überdurchschnittlich gebildet, Bergedorfer gern in eigenen vier Wänden

Zuletzt waren mit der Volkszählung im Jahr 1987 die Daten der westdeutschen Bundesbürger flächendeckend erfasst worden. Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein gab gestern die Zensus 2011-Ergebnisse für die beiden Bundesländer bekannt.

Danach stieg die Einwohnerzahl im Bezirk Bergedorf seit 1987 von 94 272 um 24 556 auf 118 828 im Mai 2011. Das entspricht einer Steigerung von 26 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei beim Wachstum folgen weit abgeschlagen die Bezirke Harburg mit 9,5 und Altona mit 9,3 Prozent. Insgesamt wuchs Hamburg in dem Zeitraum um 7,2 Prozent oder 113 926 auf 1 706 696 Einwohner. Das sind gut 80 000 weniger, als die Statistiker aufgrund der Volkszählung von 1987 fortgeschrieben hatten.

Entsprechend der Bevölkerungsentwicklung ist auch die Zahl der Wohnungen in Bergedorf seit 1987 deutlich gestiegen - um 13 708 oder 34 Prozent auf 53 891 Wohnungen. Die Bezirke Altona und Harburg folgen mit 19 und 18 Prozent mehr Wohnungen seit 1987.

In ganz Hamburg sind laut Zensus 2011 rund 75 Prozent der Wohnungen vermietet, und rund 24 Prozent der Wohnungen werden von den Eigentümerinnen und Eigentümern selbst genutzt. In Bezirk Bergedorf liegt der Anteil selbst genutzter Wohnungen mit 31 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der Hansestadt. Weiterhin standen 1,6 Prozent der Hamburger Wohnungen nach Angaben der Eigentümer in Hamburg zum Stichtag leer, in den Bezirken variiert die Quote zwischen 1,3 und 1,8 Prozent. Damit ist Hamburg das Bundesland mit der niedrigsten Leerstandsquote, so das Statistikamt Nord. In Schleswig-Holstein liegen die Leerstände bei 2,8 Prozent, Berlin 3,6 Prozent, Bremen 37 Prozent.

Weiteres Zensus-Ergebnis: Im Bundesvergleich sind die Hamburger überdurchschnittlich gut gebildet. 41,3 Prozent ab 15 Jahren haben die Hochschul- oder die Fachhochschulreife. Damit liegt Hamburg klar über dem bundesweiten Schnitt von 28,3 Prozent. Einen Haupt- oder Volksschulabschluss weisen 25,6 Prozent der über 14-jährigen Hamburger vor, in Deutschland insgesamt sind es 35,9 Prozent. Ebenfalls etwas geringer als im Bundesdurchschnitt ist der Anteil derjenigen, deren höchster Abschluss die Mittlere Reife ist: in Hamburg 25,3 Prozent, in ganz Deutschland 28,9 Prozent.