Geesthacht. Jede Menge Bäume - so ähnlich könnte es aussehen, wenn der große graue Komplex des Kernkraftwerkes Krümmel am Elbufer bei Geesthacht einmal aus der Landschaft des Geesthangs verschwunden ist.

Auf der Rückseite der sonst so tristen Maschinenhalle des nach politischem Willen für immer abgeschalteten Atommeilers wurde jetzt eine Schutzplane angebracht, die mit einem etwa zehn mal 80 Meter großen Landschaftsbild bedruckt ist.

Der Energiekonzern Vattenfall lässt die Fassade des Kraftwerkes sanieren und hat ein Gerüst aufbauen lassen. "Eine Schutzplane musste während der Arbeiten ohnehin vor dem Gerüst angebracht werden, deshalb haben wir sie hübsch gestaltet", erklärt Barbara Meyer-Bukow, die Sprecherin des Konzerns. "Wir überlegen, ob wir auch an der Vorderseite ein passendes Motiv anbringen", sagt sie.

Von einem Aussichtsplatz an der Freiluftschaltanlage auf dem Geesthang - zu erreichen über einen Gehweg vom Infozentrum aus - hat man den besten Blick auf das XXL-Wandbild auf der Gebäuderückseite. Je nach Blickwinkel sieht es aus, als würden sich die Bäume des abgebildeten Mischwaldes in die echte Natur einfügen und als wäre der Himmel des Bildes ein Teil der Elbe. Wenn die Arbeiter über das Gerüst klettern, wirken sie, als würden sie einer Modellbahnanlage entstammen. Der gut 140 Meter hohe und noch nicht verzierte Kamin des Kraftwerkes überragt das Wandbild deutlich.

Die Fassade des Maschinenhauses und des Reaktorgebäudes lässt sich nicht ganz einfach erneuern. Zum einen gibt es eine Fläche von mehreren Tausend Quadratmetern, zum anderen sind die Metallelemente an der dahinter liegenden Betonhülle des Kraftwerks angedübelt. Die Platten werden abgenommen, der Beton dahinter nötigenfalls saniert. Auch für den erforderlichen Rückbau des Kernkraftwerkes muss die Außenhülle in einwandfreiem Zustand sein, deshalb die Sanierung.