Geesthacht. Neuer Anlauf für die Umgestaltung der Bergedorfer Straße: Bei Enthaltung der CDU setzte eine Mehrheit in den Ausschüssen für Planung und Umwelt sowie für Bau und Verkehr die Wiederaufnahme der Planungen durch.

SPD, FDP, Grüne und Linke lehnten im Zuge der Diskussion einen CDU-Antrag ab, in dem zunächst eine Beratung in der Unions-Fraktion gefordert wurde. " Dann hätten wir uns den Auftritt hier heute sparen können", sagte Petra Bolte (Grüne), die Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Planung. Ihr Kollege Peter Bodes (FDP) vom Ausschuss für Bau und Verkehr hatte eigens das zweite Gremium zur gemeinsamen Beratung eingeladen.

Mit jeweils sieben Stimmen gegen vier Enthaltungen wurde die Verwaltung von den Ausschussmitgliedern beauftragt, dem Ingenieurbüro "Masuch + Olbrisch" einen Planungsauftrag zu erteilen. Grundlage sollen die Ergebnisse aus einer Arbeitsgruppe sein, die zweimal getagt hatte. Schwerpunkte sind dabei der Erhalt von möglichst vielen Straßenbäumen in der Fußgängerzone sowie eine möglichst schnelle Erneuerung der Kanalisation. 2010 könnte der aufwendige Umbau beginnen.

Allein für die Rettung der Bäume mit "Höhenproblemen" , bei denen Wurzeln aus dem heutigen Straßenniveau herausragen, werden Zehntausende Euro bereitgestellt. Mit Erdsaugern soll alter Boden entfernt werden; neues Wurzelsubstrat wird ihn ersetzen. Die Bäume werden zudem neu eingefasst.

Die genauen Kosten werden erst am Ende der Vorplanung feststehen, die die Ingenieure jetzt aufnehmen. "Es wird genügend Zeit geben, sich während der Planungen zu arrangieren", sah Bodes keine Notwendigkeit, allein das Okay für die Vorplanung in die CDU-Fraktion zu geben.

"Die Bäume sind wichtiger als eine freie Marktfläche", gab Hans-Werner Madaus (SPD) die Richtung vor. Nun sollen Konzepte entwickelt und beraten werden.

Unterdessen stieß die Ablehnung der Mehrheit auf Beratung in der Fraktion bei der CDU auf Unmut. "Wir werden daraus unsere Konsequenzen ziehen", kündigte CDU-Fraktionschef Karsten Steffen an. Seine Fraktion werde die Mitarbeit im Arbeitskreis aufgeben.

Üblicherweise ist es guter Brauch, dass entsprechende Anträge auch vom politischen Gegner akzeptiert werden. Zwingend indes ist es nicht.