Geesthacht. “Krümmel brauchen wir nicht mehr. Das seit dem Trafobrand im Juni 2007 abgeschaltete Atomkraftwerk braucht nicht wieder angefahren zu werden.“ Dieser Meinung sind die Bündnisgrünen des Kreises.

In den fast zwei Jahren, in der die Meiler in Geesthacht und Brunsbüttel nun schon stillliegen, habe sich gezeigt, dass die Stromerzeugung auch ohne beide Kraftwerke gewährleistet sei. Im Gegenteil: "Wir produzieren noch Stromüberschüsse und exportieren diese ins Ausland," so die beiden Sprecher des Kreisverbandes der Grünen, Klaus Tormählen und Konstantin von Notz, angesichts des vom Energiekonzern Vattenfall anvisierten Neustarts des Atomkraftwerks (AKW) Krümmel.

Darüber hinaus verweisen beide auf die zunehmende regenerative Stromerzeugung. Von Notz: "Die Stromerzeugung in Deutschland beläuft sich bei Windenergie derzeit auf rund 23 Gigawatt, bei Photovoltaikanlagen auf vier Gigawatt. Jährlich kommen mehrere Gigawatt Leistung hinzu." Da nach dem "Erneuerbare- Energien-Gesetz" regenerative Energien vorrangig eingespeist werden müssten, würden damit immer mehr der alten Grundlastkraftwerke auf der Basis von Atom- und Kohlestrom überflüssig.

Tormählen: "Bis zum Jahr 2012 werden mit Sicherheit weitere vier Gigawatt Solarenergie hinzukommen. Damit könnten wir vier Atomkraftwerke ersetzen." Insider hielten bis dahin sogar bis zu 50 Gigawatt Solarstrom für möglich. Vor diesem Hintergrund "dürften Profitinteressen der Stromkonzerne nicht vor die Interessen der Bevölkerung gestellt werden", fordern die Grünen vom Kieler Sozialministerium, der Aufsichtsbehörde des AKW Krümmel. Wie berichtet, strebt Vattenfall an, es im Mai wieder in Betrieb zu nehmen.