Friedrichsruh. Die Pferde sind in gesundheitlicher Gefahr. Die Tierschützer bitten um Spenden. Wofür Geld und helfende Hände gebraucht werden.

Noch im Sommer war auf dem Pferdegnadenhof hinter dem Schmetterlingsgarten alles bestens: Die Pferde, größtenteils Senioren, haben sich auf der Koppel häufig entspannt hingelegt und gesonnt. „Wir waren so froh über unseren selbst gebauten neuen Offenstall, den Trecker, den wir mit Spenden finanzieren konnten und über die Drainage, die uns 6000 Euro an Material gekostet hatte“, erzählt Martina Schooff, die Gründerin des Gnadenhofs mit 37 Pferden auf drei verschiedenen Koppeln. „Aber diese Summe ist leider verpufft.“

Jetzt im Winter, nach einigen starken Regenfällen, sieht alles anders aus. Die Koppel direkt am Stall versinkt im Matsch. „Wir kommen mit dem Trecker und der Schubkarre nicht mehr durch“, erzählt die 54-jährige Tierschützerin verzweifelt. „Wir bleiben sogar mit Gummistiefeln stecken und schaffen es nicht mehr, den Mist abzuräumen.“ Vorher sei von den ehrenamtlichen Helfern im täglichen Wechsel „abgeäppelt“ worden. Jetzt verstopft das Gemisch aus Schlamm und Pferdemist die Drainage und macht alles nur noch schlimmer.

Bonnie und Arthur (rechts) sollen weiter einen gesunden Lebensabend auf dem Pferdegnadenhof Friedrichsruh verbringen können. Deshalb braucht der Betreiberverein Spenden, um seine Koppel zu sanieren.
Bonnie und Arthur (rechts) sollen weiter einen gesunden Lebensabend auf dem Pferdegnadenhof Friedrichsruh verbringen können. Deshalb braucht der Betreiberverein Spenden, um seine Koppel zu sanieren. © Susanne Tamm | Laas Tietje

Pferdegnadenhof braucht Hilfe: Koppel versinkt im Matsch

Dabei geht es schon um weit mehr als nur das Wohlgefühl der 17 Tiere, die dort stehen: Es geht um ihre Gesundheit. „Es ist verheerend: Durch Nässe bedingte Krankheiten nehmen zu“, beschreibt Martina Schooff die Lage. „Sie haben immer mehr Entzündungen an den Beinen, Mauke und Strahlfäule nehmen zu – und ebenso unsere Ausgaben für die Tierärztin und Salben“ Auch die Kosten für den Hufschmied nehmen zu, weil die Pferde ständig Eisen verlieren. „So geht es nicht mehr weiter“, stellt die Tierfreundin fest. „Wir müssen die Koppel einmal grundlegend sanieren, damit wir für die nächsten 20 Jahre Ruhe haben.“

Seit einer Woche ist sie jetzt dabei, Angebote einzuholen und zu recherchieren, was eine Sanierung der Koppel kosten würde. Die ersten Schätzungen treiben ihr den Schweiß auf die Stirn: Denn die steigenden Bau- und Materialkosten schlagen voll zu Buche. Der Betreiberverein „Endlich angekommen“ könne die Summe allein nicht aufbringen. „Wir machen in Eigenleistung, was wir können“, erklärt Martina Schooff. Doch allein das Material und die Transporte werden um die 50.000 Euro kosten, fürchtet sie.

Der Betreiberverein rechnet mit Kosten in Höhe von 50.000 Euro

Die sanierungsbedürftige Fläche der Koppel ist etwa 2500 Quadratmeter groß. Zuerst muss die Drainage freigelegt und durchgespült werden. Dann muss der gesamte Schlamm abgeräumt, danach eine Kiesschicht aufgebracht werden. Eine Vliesschicht soll das Ganze bedecken. Darauf kommen vier Zentimeter hohe Paddock-Matten, die sechs Zentimeter hoch mit Sand befüllt werden – damit die Pferderentner bequem und trocken liegen können. Diese Spezialmatten werden nur in Süddeutschland hergestellt, bedauert Martina Schooff.

„Wir nehmen jede Hilfe, die wir bekommen können, ob Geld, Transporte oder Manpower – bitte alles anbieten“, sagt sie. Denn sie und der Verein möchten ihren Pferdesenioren weiterhin einen schönen Lebensabend bereiten. Zu erreichen ist sie unter der E-Mail info@pferdegnadenhof.de und über WhatsApp unter 0172/4521495 .