Aumühle. Die 74-Jährige war bei einem Ausflug mit ihrem Ehemann am Sonnabend in Friedrichsruh verschwunden. Seitdem fehlt jede Spur von ihr.

Mit einer Hundertschaft hat die Polizei auch am Dienstag nach der seit Sonnabend (15. Oktober) vermissten Birgit S. gesucht. Die 74 Jahre alte Seniorin aus Bargteheide ist an Demenz erkrankt und war gemeinsam mit ihrem Mann auf einem Ausflug in Friedrichsruh unterwegs.

Auf der Treppe zum Bismarck-Mausoleum entschied sich der Senior, für ein Foto noch schnell einmal hinaufzusteigen und ließ seine Frau unten am Fuß der Treppe zurück. Als er wenige Minuten später gegen 13.30 Uhr zurückkehrte, war Birgit S. verschwunden.

Polizei setzt spezielle Spürhunde im Sachsenwald ein

Für die alarmierten Angehörigen beginnt damit ein Alptraum: Sie benachrichtigen die Polizei und suchen gleichzeitig auf eigene Faust nach der Seniorin, fahren die Gegend mit dem Auto ab und sprechen Spaziergänger und Pilzsammler an, die beim schönen Wetter zu Hunderten im Sachsenwald unterwegs sind. Dennoch gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib der 74-Jährigen. Auch die Suche der Polizei bleibt erfolglos.

Genauso bleibt eine groß angelegte Suchaktion am Sonntag bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 19.45 Uhr ohne Erfolg. Obwohl die Polizei, die Freiwillige Feuerwehr Aumühle, die DLRG Stormarn sowie der ASB und weitere freiwillige Hundeführer mit Mantrailern den Sachsenwald und die Umgebung durchkämmt haben, gibt es keine Spur von Birgit S..

Polizei und Feuerwehr suchten am Montag bis in den Abend nach der Vermissten.
Polizei und Feuerwehr suchten am Montag bis in den Abend nach der Vermissten. © Christoph Leimig

Auch am Montag suchten Polizei und Feuerwehr mit einem Großaufgebot bis in den Abend weiter nach der Vermissten. Dabei suchten sie in Aumühle mit einem Boot auch Mühlenteich und Schloßteich ab. Private Suchtrupps waren laut Polizei bis 3 Uhr unterwegs. Doch von der Seniorin fehlt weiter jede Spur.

Suche nach Vermisster: "Wir lassen nichts unversucht"

Am Dienstag wurde die Suche erneut intensiviert. „Wir lassen nichts unversucht“, sagt Andreas Siemers, Einsatzleiter und stellvertretender Kripo-Chef in Reinbek.

40 Polizistinnen und Polizisten der Ersten Einsatzhundertschaft aus Eutin durchkämmten den Sachsenwald entlang der Lindenallee nach Birgit S. Nach der Besprechung mit der Reinbeker Kriminalpolizei suchten sie von 10 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit systematisch jeden Quadratkilometer zwischen Bille und Lindenallee ab – bisher ohne Ergebnis.

Polizeihunde schlagen an unterschiedlichen Stellen an

Mit jeden Tag, an dem es kein Lebenszeichen von Birgit S. gibt, wächst die Angst ihrer Familie, dass sie nicht wohlbehalten nach Hause zurückkehrt. Deswegen bitten die Angehörigen und die Polizei weiterhin die Bevölkerung bei der Suche nach der Seniorin um Hilfe. Hinweise, in welche Richtung die Frau gegangen sein könnte, haben sie nicht.

„Das Problem ist, dass die Hunde an unterschiedlichen Stellen angeschlagen haben“, sagt Sprecherin Jacqueline Fischer von der Polizeipressestelle in Ratzeburg. „Sie kann sowohl an der Straße Richtung S-Bahnhof Aumühle als auch durch den Wald gegangen sein.

Polizei bittet insbesondere Pilzsammler um Hilfe

Wir hoffen, dass sie vielleicht von Pilzsammlern gesehen worden ist.“ Die Beamten haben ein Foto der Seniorin veröffentlicht. Birgit S. trug zum Zeitpunkt ihres Verschwindens eine rote Jacke, eine Jeans und weiße Schuhe. Sie ist 1,65 m groß, schlank, hat blonde, mittellange Haare und ist Brillenträgerin.

Vielleicht haben sie auch Autofahrer an der Alten Schulstraße, zwischen Holzhof und Ortseingang Aumühle, Richtung S-Bahnhof entlanggehen sehen. Wer die 74-Jährige gesehen hat oder Hinweise zum aktuellen Aufenthaltsort geben kann, wird gebeten, sich bei einer Polizeiwache oder über den Notruf 110 zu melden.