Lauenburg. Er war kein Freund der lauten Worte. Aber wenn er etwas sagte, dann hatte es Gewicht. Jetzt ist er mit 94 Jahren gestorben.

Hartnäckig in der Sache und freundlich zugleich – nicht viele Menschen vereinen diese Eigenschaften in sich. Wolfgang Rahn war so jemand. Nicht nur als langjähriger Vorsitzender der Handballabteilung der Lauenburger Sportvereinigung, sondern als auch als Mitglied des Lauenburger Seniorenbeirates, für den er sich 30 Jahre lang engagierte. Jetzt hat sein Sportlerherz aufgehört zu schlagen. Wolfgang Rahn verstarb am 25. Januar im Alter von 94 Jahren.

Kaum jemand konnte Wolfgang Rahn stoppen, wenn es um seine Begeisterung für den Sport ging. „Ich glaube, ich habe heute noch blaue Flecke. Wolfgang kannte auf dem Spielfeld kein Pardon“, erzählt Claus Beissner, der in den 50er-Jahren für Geesthacht Handball spielte und sich genau an die Spiele gegen das Lauenburger Team erinnern kann. Hätte den beiden Kontrahenten damals jemand erzählt, dass sie Jahrzehnte später gemeinsam im Seniorenbeirat mitmischen würden, hätten sie es wohl kaum geglaubt.

Lauenburg: Trauer um Wolfgang Rahn

Aber auch außerhalb des Spielfeldes kämpfte Wolfgang Rahn gern, wenn er von einer Sache überzeugt war. „Es gibt zu wenig Hallenzeiten“ titelte unsere Zeitung am 23. Februar 1978. Alarm geschlagen hatte der damalige Vorsitzende der Handballabteilung der LSV. Grund seines Ärgers: Die zugebilligten Trainingszeiten in der Hasenberghalle. „Was sollen die Jugendlichen in Lauenburg machen, wenn die Sportvereine wegen mangelnder Trainingsmöglichkeiten nicht mehr aufnahmefähig sind?“, fragte Wolfgang Rahn.

In den 30 Jahren, in denen sich Wolfgang Rahn im Seniorenbeirat engagierte, hatte er von seinem Kampfgeist kein bisschen eingebüßt. Dass es in Lauenburg mittlerweile altersgerechte Trimm-Dich-Geräte gibt, ist vor allem seiner Hartnäckigkeit zu verdanken. 2019 hatte er sich nicht mehr zur Wahl gestellt, aber so ganz gab er den Seniorenbeirat nicht auf. Fortan organisierte er die Reisen der älteren Lauenburger – mit der Gewissenhaftigkeit, mit der er alles tat, was er übernahm. „Wer die Welt bewegen will, muss sie kennenlernen“, sagte er immer.

Rahn starb nur wenige Wochen nach seiner Frau Irene

Als seine Frau Irene im Dezember vergangenen Jahres starb, brach für Wolfgang Rahn eine Welt zusammen. Über 66 Jahre war er mit seiner Jugendliebe verheiratet, die er übrigens auch beim Handball kennengelernt hatte. Wolfgang Rahn folgte seiner Irene nur wenige Wochen später. Am Donnerstag, 15. Februar, können sich Freunde und Weggefährten ab 11 Uhr auf dem Lauenburger Friedhof, an der Lütauer Chaussee, von dem engagierten Lauenburger verabschieden.