Lauenburg. Faltblätter mit Verhaltensregeln werden derzeit an alle Lauenburger Haushalte verteilt. Das sind die Hintergründe dieser Maßnahme.

Für die meisten Menschen ist ein tagelanger Stromausfall eine Horrorvorstellung: Es gibt kein Licht, kein Fernsehen und der Ladebalken des Handys wird immer kürzer. Und was wird nur aus den vielen Lebensmitteln im Tiefkühlschrank? Doch die Folgen solcher Katastrophe wären noch dramatischer, als man im ersten Moment denkt: Ohne Strom funktionieren zum Beispiel Tankstellen nicht oder Geldautomaten. Auch die Versorgung mit Trinkwasser wäre nicht gewährleistet.

Die Gefahr eines Blackouts sei gegeben, ob durch Energiekrise oder Sabotage, warnt der deutsche Städtetag. Stromausfälle über Stunden oder gar mehrere Tage können aber auch durch extreme Wetterlagen oder Bauarbeiten verursacht werden. Viele Kommunen haben sich mittlerweile auf diesen Ernstfall vorbereitet – so auch Lauenburg. In den nächsten Tagen haben alle Haushalte einen Flyer mit entsprechenden Hinweisen, Tipps und Verhaltensregeln im Briefkasten.

Flyer zum Thema Blackout werden in der Stadt verteilt

„Wenn der Notfall eingetreten ist, ist es zu spät, um mit der Planung umfangreicher Vorsorgemaßnahmen zu beginnen. Bis Hilfe eintrifft, vergeht Zeit. Das richtige Verhalten in Notsituationen und die Vorbereitungen darauf bezeichnet man als Selbstschutz. Der Selbstschutz kann helfen, die Zeit bis zum Eintreffen von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Katastrophenschutz zu überbrücken“, steht in der Einleitung.

Auch wenn sich das zunächst dramatisch anhört, zur Panik gäbe es keinen Grund, heißt es vonseiten der Stadt. „Für die Verteilung des Flyers gibt es keinen konkreten Anlass. Und liegt aber am Herzen, dass die Bürger auf mögliche Gefahren vorbereitet sind“, betont der zuständige Amtsleiter Christian Asboe.

Praktische Tipps zur privaten Vorsorge

Neben Notfallnummern und wichtigen Verhaltensregeln gibt es auf dem Faltblatt eine Checkliste für einen Grundvorrat, den man möglichst im Haus haben sollte. Dazu gehören unter anderem haltbare Lebensmittel, wichtige Medikamente, eine bestimmte Menge Bargeld, Kopien wichtiger Dokumente und ein Radio, das durch Batterien oder per Kurbel funktioniert.

Das Informationsblatt „Blackout – Informationen zu Vorsorge, Kontakten und Anlaufstellen“ kann übrigens auch online eingesehen oder heruntergeladen werden. Auf der Seite der Stadt www.lauenburg.de gibt es einen entsprechenden Link und ergänzende Hinweise für den Ernstfall.

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Auch die Stadt trifft Vorsorge für den Ernstfall

Doch Vorsorge sollten nicht nur private Haushalte treffen. Auch die Stadt muss sich auf den Notfall vorbereiten. So müssen zum Beispiel die Alarmierungsketten für den Katastrophenfall auf dem neuesten Stand sein und getestet werden. Auch Notstromaggregate müssen schnellstmöglich dort zum Einsatz kommen, wo sie gebraucht werden, etwa dort, wo der Krisenstab sitzt.

Ziel ist es, die kritische Infrastruktur im Ernstfall sicherzustellen. Für Menschen, die Pflege, Medikamente oder Sauerstoff benötigen, müssen Orte für eine zentrale Unterbringung ausgewiesen werden. Außerdem müssen Fragen geklärt werden: Wie wird der Abwasserbetrieb gewährleistet? Wie die Wasserversorgung? Wie wird die Bevölkerung über die jeweils aktuelle Lage informiert?