Gudow. Fahrer eines VW Crafter wollte Lebensmittel von Hamburg nach Schwerin transportieren. Welche Verstöße die Polizei noch entdeckte.

Eine gute Nase haben Beamte des Polizeiautobahn- und Bezirksreviers Ratzeburg auf der Autobahn 24 bewiesen. Ein von ihnen gestoppter und auf dem Rastplatz Gudow kontrollierter Transporter erwies sich als Fundgrube für diverse Verstöße. Der gut zehn Jahre alte VW Crafter wurde schließlich stillgelegt. Der zur Unterstützung herbeigerufene Fachdienst Veterinärdienst und Lebensmittelkontrolle des Kreises Herzogtum Lauenburg ordnete die Vernichtung der Ladung an.

Gegen 8.45 Uhr hatten die Polizisten Freitagmorgen den weißen Transporter mit Schweriner Kennzeichen gestoppt. Der Wagen war mit Fahrer und Beifahrer Richtung Osten unterwegs. Beim Öffnen der Tür zur Ladefläche mussten die Beamten zunächst dafür Sorge tragen, dass nicht Teile der Landung auf den Parkplatz fielen. Sie war komplett ungesichert.

Ungekühltes Fleisch in dreckigem Transporter

Bunt durcheinander waren dort verschiedene Lebensmittel gestapelt. Unterschiedliche Fleisch- und Wurstwaren neben Milchprodukten, dazu Eier und nur locker verpacktes Fleisch als Tierfutter. Der Crafter war nicht nur verschmutzt. Die Seitenverkleidung aus Holz und ohne jede Kühlung war der VW komplett ungeeignet für den Transport verderblicher Lebensmittel. Kein Einzelfall auf deutschen Autobahnen.

Ungekühlt und ungesichert: Die Ladung in dem von der Polizei gestoppten Transporter auf dem Rastplatz Gudow.
Ungekühlt und ungesichert: Die Ladung in dem von der Polizei gestoppten Transporter auf dem Rastplatz Gudow. © BGZ | Polizei

Die Polizisten riefen Lebensmittelkontrolleure zur Unterstützung und befragten Fahrer (37) und Beifahrer (56). Diese gaben an, die Waren aus Hamburg abgeholt zu haben und auf dem Weg nach Schwerin zu sein. Dort solle die Ware verkauft werden. Der Wagen war geliehen. Eine Weiterweiter wurde untersagt: Wegen eines Steuerverstoßes des Eigentümers wurde das Kennzeichen umgehend entstempelt.

Kontrolleure ordnen sofortige Vernichtung von Lebensmitteln an

Die Lebensmittelkontrolleure stellten fest, dass die vorgeschriebenen Kühlketten nicht eingehalten wurden, vorgeschriebene Temperaturen waren bereits überschritten. Daher wurde die sofortige Vernichtung dieser Lebensmittel angeordnet. Ein herbeigerufene Entsorgungsfirma übernahm diese Aufgabe, das Fahrer-Team musste die Kosten dafür noch vor Ort begleichen.

Ein Bußgeldverfahren ist eingeleitet. Das weitere Verfahren wegen Verstößen gegen das Lebensmittelrecht betreibt der Kreis Herzogtum Lauenburg.