Wedel. Carsharing zur Probe: Im Marschkieker-Quartier in Wedel testen die neuen Bewohner das Angebot. Zahlen müssen sie fast nichts

Am Marschkieker-Quartier im Wedeler Westen fährt ein weißer Wagen vor, rollt fast geräuschlos in eine Parklücke. Ein Renault Zoe, elektrisch. Und, das verraten Aufkleber: ein Carsharing-Auto, also ein Wagen für viele. Reinhard Oppl (66) steigt aus, nimmt einen blauen Stecker in die Hand und verbindet das Auto mit einer Ladestation. Damit der Akku voll ist für die nächste Fahrt, für den nächsten Fahrer. Denn das Auto nutzt nicht Oppl allein, sondern die ganzen Nachbarschaft, 40 Familien, die hier seit Kurzem zu Hause sind. Ein gutes Beispiel, wie Carsharing außerhalb von Großstädten funktionieren kann.

„Das ist die Zukunft“, sagt Oppl mit Blick auf das Gemeinschaftsauto. Mit seiner Frau Nikola fährt der pensionierte Chemiker das Auto zwei- bis dreimal pro Woche. Zum Einkaufen. Zum Arzt. Zum Badesee in Appen-Etz. Bei einem Verbrauch von 17 Kilowattstunden auf 100 Kilometer reicht eine Akkuladung für durchschnittlich 250 Kilometer. Dieser Wert richtet sich vor allem nach Fahrstil und Jahreszeit. Im Winter ist die Akkuleistung durch die niedrigen Temperaturen merklich verringert.