Landkreis Harburg. Büsenbachtal und Brunsberg sind beliebte Wanderziele. Auch deshalb werden sie nun besonders geschützt. Was das für Besucher bedeutet.

Vor allem bei Hamburgern ist dieses Ausflugsziel beliebt – und geschätzt als wahres Juwel mit weiten Heideflächen, Wacholdern, lichten Laub- und Kiefernwäldern: Das Büsenbachtal, dem tatsächlich der glasklare Büsenbach seinen Namen verliehen hat und das Jahr für Jahr etliche Wanderer anlockt mit seinen knorrigen Eichen und weiten Ausblicken vom 79 Meter hohen Pferdekopf.

Nicht umsonst gehört das Büsenbachtal zu den beliebtesten Naherholungsgebieten in der Lüneburger Heide – und ist ein wichtiges Refugium für Tiere und Pflanzen. Damit das so bleibt, weist der Landkreis Harburg den Bereich als Naturschutzgebiet neu aus. Doch nicht nur das Büsenbachtal wird künftig besser geschützt, gleichzeitig werden auch die Heiden und Wälder am Brunsberg sowie die Wulmstorfer Heide als Naturschutzgebiete gesichert.

Lüneburger Heide: Gebiete werden für Besucher unverändert erlebbar sein

Weite Bereiche in den drei Gebieten sind bereits als Schutzgebiete gesichert. Mit den Verordnungen werden bestehende Schutzvorgaben an die aktuellen gesetzlichen Vorgaben angepasst. Dazu liegen die Verordnungsentwürfe, die Begründung und die dazugehörige Karte vom 11. März bis einschließlich 15. April öffentlich aus, dann sind auch Anregungen möglich.

Das Büsenbachtal ist jetzt in voller Größe Naturschutzgebiet.
Das Büsenbachtal ist jetzt in voller Größe Naturschutzgebiet. © HA | LK Harburg

Die drei Gebiete werden unverändert für die ruhige Erholung erlebbar sein. Für den Schutz der Natur gilt unter anderem das Wegegebot. Hunde sind das ganze Jahr über an der Leine zu führen, und die Besucher dürfen weder zelten noch grillen oder offenes Feuer anzünden.

Ziel ist es, Natur und Landschaft in ihrer typischen Vielfalt zu erhalten

Teile des Büsenbachtals wurden in den 1930er-Jahren erstmals unter Schutz gestellt. Die Verordnung wird nun den aktuellen Gegebenheiten angepasst und die Fläche des Schutzgebiets auf 224 Hektar vergrößert. Die Unterlagen dafür hat der Landkreis in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümerinnen und -eigentümern, der Gemeinde Handeloh und dem Arbeitskreis Büsenbachtal erarbeitet.

Dicht an dicht weiden die Schnucken im Büsenbachtal.
Dicht an dicht weiden die Schnucken im Büsenbachtal. © HA | nanette franke

Ziel ist es, Natur und Landschaft in ihrer typischen Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln und für die Menschen erfahrbar und erlebbar zu machen. Die unmittelbar angrenzenden historischen Waldstandorte des sogenannten „Hengsthoop“ und „Riepen“ weisen bis heute alte Eichen- und Buchenbestände als Relikte historischer Waldnutzungsformen wie Hüte- und Niederwälder auf und runden das Bild der historisch gewachsenen Kulturlandschaft beispielhaft ab.

Der „Kilimandscharo“ der Lüneburger Heide bietet grandiosen 360-Grad-Rundumblick

Bereits seit 1954 sind die Heideflächen rund um den Brunsberg als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auch hier wird die Verordnung aktualisiert, das Gebiet um Naturwaldareale in Landkreiseigentum auf knapp 131 Hektar verdoppelt. Der Brunsberg, mit 129 Metern nicht viel flacher als der bekannte Wilseder Berg, ist die höchste Erhebung des eiszeitlichen Moränenzuges südwestlich von Buchholz.

Der „Kilimandscharo“ der Lüneburger Heide bietet einen grandiosen 360-Grad-Rundumblick weit über die Landschaft. Nicht umsonst läuft der bundesweit bekannte Heidschnuckenwanderweg genau über den Gipfel des Brunsberges.

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Ausgedehnte Sandheiden prägen die steilen Hänge und die zum Teil tief eingeschnittenen Täler des Brunsberges. Viele Maßnahmen zum Erhalt der seltenen Tiere und Pflanzen der Heide machen einen Besuch immer wieder zu einem Naturerlebnis. Die Heiden des Brunsberges sind wichtiger Reptilienlebensraum, in dem sich Kreuzotter, Schlingnatter, Zauneidechse und Waldeidechse wohlfühlen – Arten, die besonders geschützt sind.

In der Lüneburger Heide: Einzigartige Naturlandschaft für Fauna und Flora

Wo einst Panzer die Landschaft zerpflügten und in eine Wüstenlandschaft verwandelten, ist heute ein Refugium für Natur und Mensch entstanden: Die Wulmstorfer Heide mit Bornberg aus Heide, Magerrasen, Wald und Feuchtgebieten ist eine einzigartige Naturlandschaft für Fauna und Flora, aber auch ein attraktives Naherholungsgebiet.

Das Gebiet grenzt unmittelbar an das Hamburger Naturschutzgebiet Fischbeker Heide und umfasst 283 Hektar. Das Naturschutzgebiet ist Quellgebiet für den Riethbach sowie zahlreicher Nassbiotope. Der Bornberg ist mit seinen 83 Metern Höhe die höchste Erhebung in dem Gebiet.

Die Unterlagen für die drei Naturschutzgebiete werden vom 11. März bis zum 15. April ausgelegt: auf der Homepage des Landkreises Harburg unter www.landkreis-harburg.de/schutzgebiete sowie für das Büsenbachtal bei der Samtgemeinde Tostedt, für den Brunsberg bei der Stadt Buchhholz und für die Wulmstorfer Heide bei der Gemeinde Neu Wulmstorf.

Anregungen und Bedenken kann jeder beim Landkreis Harburg sowie bei der jeweiligen Kommune äußern und ganz bequem und unkompliziert per E-Mail an naturschutzgebiete@lkharburg.de schicken.