Lüneburg/Hamburg. Sie wollte 50.000 Euro: Rentnerpaar wird skeptisch. Bei der vereinbarten Geldübergabe erlebt die Täterin eine Überraschung.

Eine professionelle Betrügerin hat die Polizei aufgrund der guten Zusammenarbeit von Hamburger und Lüneburger Fahndern und Ermittlern bei einer vermeintlichen Übergabe von Wertsachen in der Lüneburger Innenstadt festgenommen.

Sogenannte „Callcenter-Betrüger“ hatten als angebliche Polizeibeamte und Amtspersonen am Mittwoch in den Mittagsstunden ein Ehepaar aus Hamburg (älter als 80 Jahre) Zu Hause angerufen und im Rahmen eines sogenannten „Schockanrufes“ angegeben, dass die Tochter des Ehepaares einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Abwendung einer Haftstrafe sei nun eine Kaution von mehr als 50.000 Euro nötig. Das Ehepaar ging auf das Gespräch ein, wurde jedoch in der Folge misstrauisch und schaltete, ohne dass die Täter dieses bemerkten, die Polizei Hamburg ein.

Richter erlässt Haftbefehlt. Jetzt wird nach den Hintermännern gefahndet

Im Rahmen der weiteren Gesprächsführungen versuchten die Täter das Ehepaar zu einer Übergabe von Wertsachen nach Lüneburg zu lotsen. Fahndungs- und Einsatzkräfte der Polizei Hamburg und Lüneburg konnten in den späten Nachmittagsstunden bei der vermeintlichen Übergabe von Wertgegenständen und Barmitteln eine 28 Jahre alte Frau in Lüneburg auf offener Straße festnehmen.

Die polnische Staatsangehörige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lüneburg am Donnerstag dem Haftrichter am Amtsgericht Lüneburg vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl.

Die weiteren Ermittlungen auch zu möglichen weiteren Mittätern und Hintermännern des professionellen „Callcenter-Betrugs durch Schockanrufe“ dauern an.