Lüneburg. Der Erhalt der Heidelandschaft bedeutet Jahr für Jahr harte Arbeit. Ein neuer Film schildert sie in faszinierenden Bildern.

Ohne Heidepflege stünden die Besucher der Lüneburger Heide in wenigen Jahren mitten im Wald. Denn die Heideflächen würden von Gräsern und Bäumen überwuchert sein, die Pflanzen selber verbuschen.

Das ist schnell erklärt und für jeden nachvollziehbar. Wie hart aber die Arbeit ist, die ganzjährig erfolgt, und wie viel personeller, finanzieller und zeitlicher Aufwand erforderlich ist, um die Heideflächen sorgsam zu pflegen, zeigt der neue Film der Lüneburger Heide GmbH. „Harte Arbeit für die Heideblüte“ ist sein Titel.

Lüneburger Heide: Eine Landschaft, die intensiv kultiviert werden muss

„Millionen von Besuchern bestaunen jedes Jahr die lilablühenden Heideflächen, genießen die Landschaft beim Wandern und hoffen auf Begegnungen mit den Heidschnucken. Dass die Heide aber nicht einfach so wächst und blüht, sondern intensiv kultiviert werden muss, weiß kaum jemand. Mit dem Film möchten wir Einblicke in die Abläufe geben, aufklären und Verständnis für den Schutz unserer Natur vermitteln“, erklärt Heide-Geschäftsführer Ulrich von dem Bruch.

Für Momente wie diesen muss die Heidelandschaft intensiv kultiviert werden.
Für Momente wie diesen muss die Heidelandschaft intensiv kultiviert werden. © dpa-tmn | Markus Tiemann

Entstanden war das Projekt in der Coronazeit, als viele neue Gäste in die Heide kamen und zeitweise rabiat mit der Landschaft umgingen.

Touristiker und Naturschützer arbeiteten gemeinsam am Projekt

„Aufklärung ist nötig“, sagten die Touristiker und taten sich mit den Naturschützern zusammen. Im Laufe von zwei Jahren entstand unter der Projektleitung von LHG-Content-Manager Thorsten Link die Dokumentation, die man auf Youtube in knackigen 19 Minuten ansehen kann.

Wie wichtig Heidepflege ist, verdeutlicht der Blick in die Vergangenheit. Der Ursprung der Lüneburger Heide liegt weit zurück. Die Böden, die Geologie und das Relief entstanden in der vorletzten Eiszeit. Seitdem ist die Heide immer kleiner geworden. Im Vergleich zum 18. Jahrhundert haben die mit Heidekraut bewachsenen Areale heute nur noch ein Prozent ihres ehemaligen Umfangs.

Erhalt der Heidelandschaft: Vor allem zahlreiche Ehrenamtliche packen mit an

Damit die Heide alljährlich kräftig Lila leuchten kann, bedarf es einer intensiven Bearbeitung. Sechs Heidepflegemaßnahmen werden in der Lüneburger Heide durchgeführt: Gehölzentnahme, Beweidung, Schoppern, Entkusseln, Plaggen und Heidebrand.

Mitarbeiter der Naturparks Lüneburger Heide und Südheide, Naturschützer, Dorfgemeinschaften, Schulklassen, Gäste, Besucher – neben hauptberuflich Angestellten vor allem zahlreiche Ehrenamtliche packen mit an, um den Schatz Lüneburger Heide zu erhalten. Gepflegt werden jeweils nur Korridore, um Tieren und Pflanzen Raum zu lassen.

Ein Film, der auch in Schulklassen gezeigt werden könnte

„Alle können dazu beitragen, dass der Lebensraum Lüneburger Heide erhalten bleibt, damit er auch für künftige Generationen ein Rückzugs- und Sehnsuchtsort sein kann“, so der Heide-Geschäftsführer weiter.

Landkreisen, Bildungseinrichtungen, Partnern sowie allen Interessierten stellt die Lüneburger Heide GmbH den Heidepflegefilm für Projekte zur Verfügung. Anfragen können per E-Mail an info@lueneburger-heide.de gerichtet werden.