Im 18. Jahrhundert erreichte die mittelalterliche Waldzerstörung in Deutschland und auch in der Lüneburger Heide ihren Höhepunkt. Wälder mussten Siedlungen und der Landwirtschaft weichen, lieferten Baumaterial und Energie.

Die Stadt Lüneburg verschlang riesige Mengen an Brennholz zum Sieden ihres wichtigsten Handelsgutes, des Salzes. Die Bauern trieben ihr Vieh in die Eichenmisch- und Buchenwälder (Hutewälder), damit es sich von Eicheln und Bucheckern, Wildobst, Pilzen, Kräutern und jungen Baumtrieben ernährte. Reste solcher Hutewälder sind noch erhalten, zum Beispiel bei Wilsede. Auf den gerodeten, sandigen Flächen siedelte sich die anspruchslose Heide an.

Im 19. Jahrhundert mussten die Heidebauern auf den ertragsarmen Böden nach und nach aufgeben. Die Wiederaufforstung setzte ein, angetrieben durch die aufkeimende nachhaltige Forstwirtschaft. Allerdings pflanzte man hauptsächlich die schnell wachsenden Fichten, den „Brotbaum“ der Förster, der in dieser Gegend von Natur aus kaum wächst.

Heute setzen Forstwirtschaft und Naturschutz auf Mischwälder. Durch natürliche Entwicklung, aber auch mit gezielten Maßnahmen werden Eichen und Buchen in ehemals reinen Nadelholzbeständen gefördert. Im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide liegt der Waldanteil wieder bei annährend 60 Prozent, im gesamten Naturpark bei 35 Prozent.