Hodenhagen. Es ist der erste Nachwuchs der Sibirischen Tiger in dem Tierpark. Wann die süßen Kater in Hodenhagen für Besucher zu sehen sind.

Am Morgen des 19. April war die Freude im Serengeti-Park Hodenhagen groß: Die Sibirische Tigerdame Anastasia (6) hatte zwei Jungtiere zur Welt gebracht. Nun wurden die beiden Tigerbabys erstmals präsentiert.

Kätzin Anastasia und Kater Nanu (4) leben seit 2020 im Serengeti-Park. Da es Anastasias erster Wurf ist, herrschte zunächst eine gewisse Anspannung. „In den ersten Wochen haben hat nur ein ganz kleiner Kreis unseres Teams das Tigerhaus betreten und auch nur, um die nötigsten Arbeiten zu verrichten,“ berichtet der Leiter des Raubkatzenreviers, Marcel Müller. „Jede unnötige Aufregung für die junge Mutter sollte vermieden werden, da wir noch nicht einschätzen konnten, wie gut sie sich um ihr Jungtiere kümmert.“

Tigerbabys im Serengeti-Park Hodenhagen: Der erste Tierarzt-Check war erfolgreich

Inzwischen ist man in Hodenhagen aber erleichtert: Anastasia ist eine liebevolle und beschützende Mutter, die ihre beiden Kleinen gut umsorgt.“

Das Sibirische Bruderpaar ist acht Wochen alt und damit fit genug, die Außenanlage im Serengeti-Park Hodenhagen zu erkunden.
Das Sibirische Bruderpaar ist acht Wochen alt und damit fit genug, die Außenanlage im Serengeti-Park Hodenhagen zu erkunden. © HA | Serengeti-Park Hodenhagen

Das bestätigen auch die ersten Untersuchungen von Zootierärztin Venna König. Beide Jungtiere sind gut entwickelt und agil, sie wiegen aktuell 7,4 und 7,8 Kilogramm. Nach dem letzten Check ist nun auch klar, dass es zwei Kater sind. Ausgewachsen können diese bis zu 300 Kilogramm schwer werden.

Auch Fabrizio Sepe, Chef des Serengeti-Parks, ist stolz auf den Tiger-Nachwuchs

„Wir sind sehr stolz auf unseren ersten und großartigen Zuchterfolg der Sibirischen Tiger!“, erklärt Dr. Fabrizio Sepe, Inhaber und Geschäftsführer des Serengeti-Parks. „Um diese einzigartige Katze zu retten, sind wir mit unseren Tieren Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms.“

Das Bruderpaar ist jetzt acht Wochen alt und damit fit genug, die Außenanlage zu erkunden. Zunächst allerdings noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gras unter den Pfoten, Wind in den Bäumen, die vielen neuen Gerüche und Geräusche sind schon aufregende Erlebnisse, die es souverän zu verarbeiten gilt, bevor die ersten Fahrzeuge an der Anlage vorbeifahren dürfen.

In den 1940er-Jahren waren die Sibirischen Tiger fast ausgestorben

Bisher läuft aber alles so gut, dass es sicherlich nur noch wenige Tage sein werden, bis die Besucher des Parks die beiden Tigerjungs mutig durch die Anlage toben sehen können.

Das heutige Verbreitungsgebiet des Sibirischen Tigers ist durch die massive Einflussnahme des Menschen nur noch etwa 200.000 Quadratkilometer groß. Die letzten Sibirischen Tiger gibt es nur noch im Osten Russlands und im angrenzenden Nordosten Chinas.

Massive Bejagung der Tiger und ihrer Beutetiere sowie die großflächige Zerstörung ihres Lebensraumes minimierten die Tigerpopulation in den 1940er-Jahren auf nur noch 30 bis 40 Individuen. Durch intensive Schutzmaßnahmen ist es gelungen, den Wildbestand inzwischen auf etwa 500 Tiere zu erhöhen.