Hamburg/Verden. Er beförderte 200 Fahrgäste im Nightliner von Hamburg nach Zürich, als er durchs geöffnete Seitenfenster getroffen wurde.

Sie grüßten ihn erst noch nett vom Bahnsteig aus und beschossen ihn dann durchs geöffnete Seitenfenster mit Stahlkugeln: Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, wurde der Lokführer eines Intercity-Nightliners von Hamburg nach Zürich am späten Sonntag von zwei unbekannten Jugendlichen angegriffen. Aufgrund der Ermittlungen verspäteten sich zahlreiche Züge, im IC selbst saßen 200 Menschen.

Demnach spielte sich die Tat um 23.40 Uhr ab. Die zwei noch unbekannten Jugendlichen, nach denen die Bundespolizei jetzt sucht, sollen im Bahnhof Verden den 46-jährigen Lokführer gegrüßt und dann durch das geöffnete Seitenfenster – wahrscheinlich aus einer Gasdruckpistole – auf ihn geschossen haben. Die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

In dem Nightliner von Hamburg nach Zürich befanden sich rund 200 Fahrgäste.
In dem Nightliner von Hamburg nach Zürich befanden sich rund 200 Fahrgäste. © Bundespolizei | Bundespolizei

IC Hamburg-Zürich: Beim Anfahren wird der Lokführer am Hals getroffen

Der Lokführer des Nightliners hatte auf der Fahrt von Hamburg nach Zürich mit geöffnetem Seitenfenster am Bahnsteig 1 gehalten. Als er wieder anfuhr, traf ihn ein Gegenstand schmerzhaft am Hals. Er stoppte sofort den Zug und fand im Führerstand mehrere Stahlkugeln einer Gasdruckwaffe, so die Bundespolizei. Ein Rettungswagen wurde angefordert. Der 46-Jährige wurde nicht ernsthaft verletzt, musste jedoch abgelöst werden.

Diese Stahlkugeln sowie eine Druckluftkartusche einer Gasdruckwaffe fand die Polizei im Bahnhofsbereich.
Diese Stahlkugeln sowie eine Druckluftkartusche einer Gasdruckwaffe fand die Polizei im Bahnhofsbereich. © Bundespolizei

Weitere Ermittlungen ergaben, dass kurz zuvor auch der Lokführer eines durchfahrenden Güterzuges Einschläge auf seiner Windschutzscheibe bemerkte. Auf dem Bahnsteig wurden weitere Stahlkugeln und die Druckluftkartusche einer CO²-Gasdruckwaffe sichergestellt.

Polizei sucht nach Angriff nach zwei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren

Wegen der einstündigen Gleissperrung verspäteten sich zwölf Züge. Im betroffenen IC befanden sich rund 200 Fahrgäste. Der Zug setzte die Fahrt erst um 0:55 Uhr fort.

Mehrere Streifen der Polizeiinspektion Verden und der Bundespolizeiinspektion Bremen waren im Einsatz. Die Jugendlichen sollen zwischen 14 und 15 Jahre alt und dunkel bekleidet gewesen sein. Einer soll eine Sporthose getragen haben.

Es ist möglich, dass sie schon vorher im Bahnhofsumfeld mit einer Waffe aufgefallen sind. Die Bundespolizeiinspektion Bremen bittet um Zeugenhinweise unter 0421/162 99 77 77. krk