Bad Segeberg/Hamburg. Der Regisseur ist mit 78 Jahren in Hamburg gestorben. Er hatte die Soap “Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ mitentwickelt.

Der langjährige Regisseur der Karl-May-Spiele Bad Segeberg, Norbert Schultze jr., ist tot. Er sei am 10. September im Alter von 78 Jahren in Hamburg gestorben, teilten die Karl-May-Spiele am Freitag mit. Schultze jr. habe die Spiele am Segeberger Kalkberg länger und nachhaltiger geprägt als jeder seiner Vorgänger, sagte Geschäftsführerin Ute Thienel.

Der 1942 geborene Regisseur hat nach Angaben der Kalkberg GmbH von 1996 bis 2019 mit nur wenigen Unterbrechungen die Spiele auf der Freilichtbühne in Bad Segeberg inszeniert. Der Sohn des Komponisten Norbert Schultze ("Lili Marleen") führte auch Regie bei einer Reihe bekannter Fernsehserien wie der ZDF-Quizshow "Erkennen Sie die Melodie?", der SAT 1-Serie "Alphateam – Lebensretter im OP" und der seit 2006 laufenden Telenovela "Rote Rosen" der ARD. Zudem habe er 1982 zum Gründerteam von RTL gezählt und den Soap-Dauerbrenner "Gute Zeiten – schlechte Zeiten" als Regisseur und Producer mitentwickelt.

Norbert Schultze jr. tot – "der Fels in der Brandung"

Im September 2019 hatte sich der Wahl-Hamburger Schultze jr., der die Winter-Monate seit vielen Jahren in Südafrika verbrachte, aus Altersgründen von den Karl-May-Spielen zurückgezogen. "Mit seinem Gespür für eine packende Musikuntermalung, für effektvolle Auftritte und prächtige Massenszenen hat er den Spielen seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt. Wir verlieren einen guten Freund", sagte Thienel. Neben seinen fachlichen Qualitäten werde auch seine menschliche Art unvergessen bleiben.

„Er war für uns über zwei Jahrzehnte lang der Fels in der Brandung – jemand, den nichts und niemand aus seiner unerschütterlichen Ruhe bringen konnte und der auch im größten Trubel den Überblick behielt“, so Thienel. „Es war immer eine Freude, mit Norbert zu arbeiten.“ Von 2021 an soll Ulrich Wiggers die Regie der Karl-May-Spiele übernehmen.

Norbert Schultze jr. kam 1996 an den Kalkberg. Zu diesem Zeitpunkt konnte der gebürtige Berliner bereits eine jahrzehntelange Karriere im Film-, Fernseh- und Theatergeschäft vorweisen. Schon im Alter von 14 Jahren spielte er im Kinofilm „Max und Moritz“ den Max.