Kiel. Schleswig-Holsteins Energieminister Jan Philipp Albrecht möchte ebenfalls die Akzeptanz der Windenergie erhöhen.

Schleswig-Holsteins Energieminister Jan Philipp Albrecht begrüßt den Vorstoß, mit dem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Akzeptanz der Windenergie erhöhen will.

"Nach viel zu langem Zögern hat Altmaier endlich einen neuen Vorschlag für eine Windenergieabgabe an die Standortgemeinden gemacht", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "In dieses Thema muss jetzt Schwung kommen, einheitlich und unbürokratisch."

Vergünstigte Stromtarife für Anwohner

Altmaier schlägt eine Abgabe an die Kommunen und vergünstigte Stromtarife für Anwohner vor. Das geht aus einem Eckpunktepapier hervor, das der dpa vorliegt. Die Zahlung der Anlagenbetreiber an die Kommunen soll verpflichtend sein. Ob sie den Bürgern vergünstigte Tarife anbieten, sollen sie entscheiden dürfen.

Das sei nur ein Baustein, den Ausbau der Windenergie voranzubringen, sagte der Kieler Minister Albrecht. "Schleswig-Holstein hat mit seiner kürzlich eingereichten Bundesratsinitiative deutlich gemacht, welche Reformen es im Erneuerbare-Energien-Gesetz braucht, damit das bundesweite Ausbauziel von 65 Prozent Erneuerbare Energien noch erreicht werden kann."

Massive Investitionen in "erneuerbare Zukunft"?

Erforderlich sei gerade mit Blick auf das Ankurbeln der Wirtschaft nach der Corona-Krise eine klare Kursvorgabe zu massiven Investitionen in eine "erneuerbare Zukunft" von Wirtschaft, Industrie, Mobilität und Energieversorgung.

Widerstand von Anwohnern ist eines der großen Hindernisse für einen schnelleren Windkraft-Ausbau. Die Koalition aus Union und SPD in Berlin hatte daher beschlossen, dass die Kommunen profitieren sollen, wenn bei ihnen neue Anlagen entstehen.

Bürger sollen an Erträgen beteiligt werden

Ende des Jahres einigten sich Bund und Länder zusätzlich darauf, auch Bürger an den Erträgen zu beteiligen. Die Betreiber sollen nach Altmaiers Vorschlag für neue Anlagen jährlich eine Abgabe an die Gemeinde zahlen oder dies zumindest anbieten.

Je nach Standortgüte und Stromertrag rechnet das Ministerium mit rund 20 000 Euro pro Jahr für eine Kommune.