Konzept für Zwischenlager im Kernkraftwerk Brunsbüttel von Kieler Regierung gebilligt

Kiel/Brunsbüttel. Eingesetzt wird aufwendige Spezialtechnik: Die mehr als 600 meist verrosteten Fässer mit radioaktivem Müll im Kernkraftwerk Brunsbüttel sollen bis zum Jahr 2018 geborgen und für eine spätere Endlagerung neu verpackt werden. Das schleswig-holsteinische Umweltministerium als Atomaufsicht hat das entsprechende Konzept von Vattenfall, dem Betreiber des stillgelegten Atommeilers, gebilligt. Der grüne Umweltminister Robert Habeck nannte es einen „unhaltbaren Zustand“, dass die Fässer mit schwach- und mittelaktivem Müll Jahrzehnte in Kellerräumen nahezu unbeobachtet gelegen haben: „Mit der Bergung kann endlich ein unrühmliches Kapitel der Atomgeschichte abgeschlossen werden.“

Offen ist dagegen, wann der Rückbau des 2007 stillgelegten Siedewasserreaktors beginnen kann. Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Januar ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig bestätigt, mit dem die Genehmigung für das Zwischenlager am Standort gekippt wurde. Laut OVG waren Folgen eines Angriffs mit modernen panzerbrechenden Waffen sowie der Absturz von Großraumjets nicht genügend berücksichtigt worden. Der Rückbau kann erst erfolgen, wenn die letzten Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter entfernt worden sind.