Kiel. Schleswig-Holstein will von Hamburg lernen. Das erklärte jetzt Torsten Albig (SPD), der seit zweieinhalb Jahren amtierende Ministerpräsident des nördlichsten Bundeslandes, im Interview mit dem Hamburger Abendblatt. Eines seiner wichtigsten politischen Ziele bis zur Landtagswahl 2017 sei die Minimierung des Stundenausfalls an Schulen. „Wir wollen, dass die Unterrichtsversorgung in Schleswig-Holstein nicht signifikant hinter dem zurückbleibt, was Ihre Leserinnen und Leser in Hamburg gewohnt sind“, sagte Albig dem Abendblatt. Auch beim Betreuungsschlüssel in Kindergärten und beim beitragsfreien Kindergartenjahr nimmt er Hamburg als Vorbild. „Wir haben die Hamburger Debatte über den Betreuungsschlüssel sehr aufmerksam verfolgt“, sagte er.

Auf Bundesebene will sich der Landeschef weiter dafür einsetzen, dass die für die Wirtschaft so wichtige Infrastruktur in Schuss gehalten wird. „Ich werde nicht aufhören, diese Debatte zu führen“, sagte Albig. „Ich will nicht vor dem Problem weglaufen.“ Die von Bundesverkehrsminister Dobrindt (CSU) geplante Autobahnmaut dagegen sei nicht geeignet, das Problem der Finanzierung der Verkehrswege zu lösen. Die Einnahmen seien viel zu gering. Albig hält es sogar für möglich, dass die Kosten höher sind als die Einnahmen – „weil wir so viele Menschen brauchen, die das überwachen müssen, oder weil die Scantechnik so teuer ist“.