Travemünde. Angesichts der Missbrauchsfälle in der Nordkirche hat Bischöfin Kirsten Fehrs neue Regeln zur Schweigepflicht von Seelsorgern angeregt. Viele Gewaltopfer hätten sich in ihrer Not an Seelsorger gewendet, diese aber hätten es entweder nicht geglaubt oder „hilflos abgewehrt“. Das Dilemma der Schweigepflicht sei, dass sie teils wörtlich genommen wurde, auch wenn dies von den Opfern gar nicht gewollt gewesen sei. Eine Expertenkommission soll nun Reformvorschläge erarbeiten. Für Aufsehen hatte der Fall eines Pfarrers in Ahrensburg gesorgt, der 20 Jahre lang mindestens ein Dutzend Jungen und Mädchen missbraucht hatte. Fehrs sagte, die Kirche habe bei der Aufarbeitung versagt. Jetzt klebe das Etikett „Vertuschung“ an ihr.