Der Europaabgeordnete aus dem Kreis Segeberg erklärt seine Kandidatur. Bislang ist der 61-Jährige der einzige Bewerber.

Kiel/Hasenmoor. Reimer Böge aus Hasenmoor (Kreis Segeberg) will Landesvorsitzender der CDU Schleswig-Holstein werden. Christine Ström, Pressesprecherin der Partei, bestätigte gestern, dass der Europaabgeordnete kandidieren wird. Böge, 61, ist bislang einziger Bewerber. Er könnte nun zum Nachfolger von Jost de Jager werden, der Anfang des Monats überraschend zurückgetreten war. Die Wahl soll auf einem Parteitag am 15. März erfolgen.

Dass der Hasenmoorer der neue Mann an der Spitze der Nord-CDU werden könnte, war schon kurz nach diesem Rücktritt gemutmaßt worden. Doch Böge musste offenbar zunächst in Gesprächen mit anderen Parteigrößen davon überzeugt werden, diese Aufgabe zu übernehmen. Klaus Schlie, der Landtagspräsident und ehemalige Innenminister, war einer von denen, die sich offen für den Europaabgeordneten aussprachen. Der 61-Jährige gilt in der CDU als Integrationsfigur, seit 15 Jahren ist er stellvertretender Landesvorsitzender. In der Landespolitik hat er dennoch kaum eine Rolle gespielt. Böge hat sich auf seine Aufgaben im Europaparlament konzentriert, dem er seit 1989 angehört. Zeitweise war er dort Vorsitzender des Haushaltsausschusses, dessen Mitglied er immer noch ist.

Böge ist von klein auf mit Politik in Berührung gekommen. Sein Vater Kurt war Bürgermeister von Hasenmoor, CDU-Kreisvorsitzender und 13 Jahre lang Landtagsabgeordneter.

Reimer Böge hat in Bad Bramstedt Abitur gemacht und in Kiel Agrarwissenschaften studiert. 1975, als sein Vater erstmals in den Kieler Landtag einzog, übernahm er den Hof. Er engagierte sich bei der Landjugend. 1991 war er im Schattenkabinett des CDU-Spitzenkandidaten Ottfried Hennig für den Posten des Landwirtschaftsministers vorgesehen. Böge hat zwei Kinder, er hat eine Scheidung hinter sich und ist dann eine neue Ehe mit einer Zypriotin eingegangen.