Hannover. Rund 6,1 Millionen Wähler sind in Niedersachsen am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Es gibt 87 Direktwahlkreise, deutlich mehr als die Hälfte der Sitze im Landtag, der im Regelfall 135 Abgeordnete haben soll. Damit besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Überhangmandate für die CDU entstehen. Die Zahl der Ausgleichsmandate aber ist begrenzt, eine absolute Mehrheit der Sitze für die CDU also theoretisch möglich, auch wenn das linke Lager mehr Wählerstimmen bekommt. Angesichts der Umfragen, in denen CDU und SPD näher beieinander liegen als vor fünf Jahren, ist diese Konstellation aber nicht wahrscheinlich.

57,1 Prozent betrug die Wahlbeteiligung im Januar 2008, der niedrigste Wert überhaupt seit der ersten Landtagswahl 1947. Die CDU erhielt vor fünf Jahren 42,5 Prozent, die SPD 30,3 Prozent, die FDP 8,2 Prozent, die Grünen acht Prozent, und die Linke schaffte mit 7,1 Prozent überraschend und entgegen den Umfragen den Sprung in den Landtag im Leineschloss. Ob sich das wiederholt und ob die FDP bei Umfrageergebnissen um die fünf Prozent den Wiedereinzug schafft, entscheidet über die Regierungsbildung. Wie die Piratenpartei liegt die Linke aber in fast allen Umfragen deutlich unter fünf Prozent.

Der Andrang der Journalisten im Leineschloss, dem Sitz des Parlaments, ist am Wahlabend auch deshalb so groß, weil die Niedersachsenwahl als Trendsetter gilt für die Bundestagswahl im September.