Hannover/Berlin. Der Salzstock in Gorleben wird vorerst nicht weiter ausgebaut, bleibt aber ein möglicher Standort für ein Atommüll-Endlager. Das ist das Ergebnis mehrstündiger Beratungen von Bund und Ländern gestern in Berlin über eine ganz neue, bundesweite Suche nach einem Endlager-Standort. "Als Vergleichsstandort bleibt Gorleben erhalten", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nach dem Treffen.

Er habe aber bereits vor zwei Wochen die Anweisung gegeben, einen weiteren Ausbau des Bergwerks zu stoppen, da ein solcher Ausbau den Anschein erwecken könne, dass Gorleben als Endlager vorbereitet werde. "Wir wollen Offenheit in dieser Frage haben", sagte Röttgen. Die Verhandlungsführerin der von SPD und Grünen regierten Bundesländer, die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne), lobte, der Schritt komme einem Baustopp gleich.

Zuvor hatte die CDU/FDP-Landesregierung von Niedersachsen einen Erkundungsstopp im Jahr 2013 gefordert. Die Regierung schlage vor, "noch die vorläufige Sicherheitsanalyse abzuschließen und dann - im Jahr 2013 - die Erkundung zu stoppen", sagte Ministerpräsident David McAllister (CDU) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Eine Einigung darüber sei bei den Gesprächen in Berlin nicht erzielt worden, sagte er am Abend. Sein Vorschlag bleibe aber auf dem Tisch.