Hamburg/Hannover. Jugendliche aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sind offenbar am häufigsten Opfer von Attacken aus dem Internet. 38 Prozent der 14- bis 20-Jährigen seien schon einmal über das Internet oder das Mobiltelefon bedroht oder beleidigt, verleumdet oder sozial ausgegrenzt worden, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die gestern in Hannover vorgelegt wurde. Der Bundesdurchschnitt liege dagegen bei knapp 20 Prozent. Forsa hatte im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) rund 1000 Jugendliche in ganz Deutschland befragt.

Knapp ein Fünftel der Jugendlichen fühle nach einer solchen Attacke Verzweiflung und Hilflosigkeit, sagte Sabine Voermans, Leiterin der niedersächsischen TK-Landesvertretung. Die Folgen seien unter anderem Schlafstörungen sowie Bauch- und Kopfschmerzen. Aus den Daten der Umfrage gehe aber auch hervor, dass sich nur ein Drittel der Eltern in Norddeutschland darum kümmert, auf welchen Seiten ihre Kinder im Internet unterwegs seien.

"Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung und Bedrohung in der Cyber-Welt werden genauso hart bestraft wie Taten in der realen Welt", warnte der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Allein in seinem Bundesland ist die Zahl der Beleidigungen im Internet zwischen 2005 und 2010 laut Kriminalstatistik regelrecht explodiert - von 37 auf 1321 Fälle. (fert)