Besonders eifrig war am Wahlabend angesichts der eher enttäuschenden Zahlen der CDU-Landesverband. Er verbreitete zu jeder gewonnenen Direktwahl von Landräten und Bürgermeistern eine eigene Pressemitteilung, in denen sich Ministerpräsident und CDU-Landeschef David McAllister demonstrativ mit dem erfolgreichen Bewerber freute.

Denkbar knapp ist in der Stadt Nordhorn eine Premiere gescheitert. In der Stadt direkt an der Grenze mit 53 000 Einwohnern hatte sich der Niederländer Frans Willeme für die CDU um das Amt des Bürgermeisters beworben und kam auf 49,88 Prozent der Stimmen. Am Ende aber siegte sein SPD-Gegenkandidat Thomas Berling mit 50,12 Prozent. Laut niedersächsischer Gemeindeordnung braucht ein Bürgermeister keinen Wohnsitz in der Stadt, an deren Spitze er steht.

Geschont wird derzeit der designierte niedersächsische FDP-Landesvorsitzende Stefan Birkner. Das für die FDP schlechte Ergebnis der Kommunalwahl vertrat gestern Abend im Fernsehen der stellvertretende Landesvorsitzende und Wirtschaftsminister Jörg Bode, der sich demonstrativ über die gestiegene Wahlbeteiligung freute. Heute soll dies auf einer Pressekonferenz in Hannover der zweite Stellvertreter, Umweltminister Hans Heinrich Sander, tun. Birkner soll noch in diesem Herbst die Nachfolge von Philipp Rösler antreten, der seinerseits den Bundesvorsitz übernommen hat.

"Appetit auf mehr" hatte gestern Abend der Landesvorsitzende der niedersächsischen Linken, Manfred Sohn. Erste Zahlen aus Goslar und Aurich bedeuteten einen Stimmenanteil von über 45 Prozent. Der Erfolg wirkt aber vor allem deshalb so groß, weil die Linkspartei vor fünf Jahren bei 0,8 Prozent hängen geblieben war.