Dänemark und Deutschland haben im Staatsvertrag zu einer festen Querung des Fehmarnbelts 2010 eine "Hintertür" (Artikel 22) eingebaut. "Sollten die Voraussetzungen für das Projekt oder Teile des Projekts sich deutlich anders entwickeln als angenommen, ... werden die Vertragsstaaten die Lage aufs Neue erörtern." Diese Klausel gilt etwa bei "wesentlichen Kostensteigerungen".

Eine solche Kostenexplosion zeichnet sich in Deutschland ab. Die Hinterlandtrassen, einst mit gut 800 Millionen Euro kalkuliert, könnten mehr als doppelt so teuer werden.

Für einen Ausstieg aus dem Projekt braucht Berlin aber den Segen Kopenhagens. Der Staatsvertrag kann nur im Einvernehmen aufgehoben werden. Eine Bereitschaft dazu ist in Dänemark nicht erkennbar, obwohl auch dort die Kosten steigen. Der Preis für den Tunnel wird mit 5,1 Milliarden Euro veranschlagt, die Hinterlandanbindung mit etwa einer Milliarde Euro.