Ursache der Massenerkrankungen im Segeberger Camp für an Diabetes erkrankte junge Menschen steht fest. Fast alle aus Kliniken entlassen.

Bad Segeberg/Hamburg. Das hochansteckende Norovirus steht als Ursache der Massenerkrankungen in einem Zeltlager im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg endgültig fest. "An dem Virus-Ausbruch gibt es keinen Zweifel", bestätigte der Amtsarzt im Kreis Segeberg, Boris Friege, dem Abendblatt. Bei mehr als 20 Patienten sei das Norovirus mittlerweile bestätigt. Lebensgefahr besteht jedoch für keinen der Erkrankten.

Mehr als 200 der 750 Teilnehmer des Diabetes-Zeltlagers "Camp D" litten in der Nacht zum Sonntag unter plötzlicher Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. 144 Patienten mussten wegen der schweren Brechdurchfälle in 20 verschiedenen Krankenhäusern in Norddeutschland behandelt werden. "Aufgrund der Symptome sprach bereits am Sonntag viel für den Norovirus", sagte Amtsarzt Friege. Die Erkrankung verläuft meist kurz und heftig, die Beschwerden klingen spätestens nach zwei, drei Tagen wieder ab. Bei der Virus-Epidemie im Zeltlager habe es sich jedoch um eine "besondere Lage" gehandelt. Friege: "Diabetiker reagieren generell besonders empfindlich auf Magen-Darm-Infektionen und den Flüssigkeitsverlust." Bei dem Großeinsatz am Wochenende waren Rettungskräfte aus fünf Landkreisen angerückt, um die Jugendlichen zu versorgen, die Hamburger Feuerwehr rückte sogar mit ihrem Großraumrettungswagen an.

Die meisten der in Krankenhäusern eingelieferten Patienten sind inzwischen wieder entlassen worden. "Viele der betroffenen Jugendlichen konnten bereits am Sonntagabend die Kliniken verlassen", sagte Marie-Luise Krompholz, Sprecherin des Pharmakonzerns Novo Nordisk. Das Unternehmen hatte das "Camp D", bei dem sich 16- bis 25-jährige Diabetiker aus ganz Deutschland über ihre Erfahrungen mit der Stoffwechselkrankheit ausgetauscht hatten, mitveranstaltet. Krompholz: "In den Kliniken befinden sich nur einige wenige."