Als Lüneburg sich 1988 für die Ausrichtung des Internationalen Hansetags im Jahr 2012 bewarb, war Jürgen Landmann Jugendpfleger der Stadt. Lüneburg durfte sich offiziell noch nicht Hansestadt nennen, und der Sozialpädagoge ahnte nicht, dass er 24 Jahre später über Papierbergen zur Anmietung Hunderter Bühnen und Buden sitzen würde.

Wenn der 59-Jährige, ausgestattet mit scharfem Sinn und vielen Locken, an die nächsten Tage denkt, freut er sich. Weil es jetzt endlich losgeht. Fünf Jahre nachdem er beim Besuch des Hansetags in Lippstadt (!) begann, sich gedanklich und gefühlsmäßig auf das größte Ereignis vorzubereiten, das seine 70 000-Einwohner-Stadt je erlebt hat und vielleicht je erleben wird. Mit einem normalen Stadtfest soll das Ganze wenig zu tun haben, hofft der Kulturreferent. Denn: "Beim Hansetag entsteht Gemeinsamkeit. Der Eindruck, verwandt zu sein."

Wenn er freihat, fährt der Lüneburger gern nach Hamburg und fotografiert. Architektur hat's ihm angetan, dafür läuft er zu Fuß auch mal 19 Kilometer durch die Heimatstadt seines Vaters - der durch das Abendblatt auch in Lüneburg stets den Draht nach Hamburg hielt. Oder er fährt Rad. Meistens aber liest er, Sachbücher. Doch da gibt es ein Problem, sagt er: "So viel, wie mich interessiert, schaffe ich gar nicht." Vielleicht ist dafür ja nach dem Hansetag mehr Zeit.