Hamburg. "Platt is nich uncool" - Ina Müller hat es schon vor zehn Jahren mit diesem Buchtitel auf den Punkt gebracht. Nicht nur im Hoch-, auch im Niederdeutschen lässt es sich reimen, singen, rappen.

De fofftig Penns aus Bremen reihen sich ein in eine musikalische Ahnenlinie, die von Knut Kiesewetter, der schon 1976 eine Goldene Schallplatte für "Leeder vun mien Fresenhof" bekam, Hannes Wader und Godewind über Torfrock bis zum Hip-Hop der 90er-Jahre reicht: Waren die Jungs von Fischmob mit ihrem nordischen Zungenschlag noch eher Lokalmatadoren als überregionale Größe, schaffte es Fettes Brot 1995 mit "Nordisch By Nature", sich 22 Wochen lang in den Charts zu halten. Zwar stößt man spätestens jenseits des Weißwurstäquators mit deren Einladung "Sett di ers' mal dal / Nimm n Köm un'n Aal / Un smeckt di dat nich / Is mi dat ook schietegal" zumeist auf Unverständnis. Aber zum Glück für De fofftig Penns muss die Sprachbarriere dem Erfolg nicht im Weg stehen: Gerade wenn man sich mit clever übersetzten Coverversionen schon bekannter Titeln annimmt: So wird aus Egotronics "Raven gegen Deutschland" bei den Bremern "Raven tegen Hoochdüütsch". Da würde wohl auch Ina Müller mitsingen.