Er ist Computerfreak. Schon als Zehnjähriger hatte Dirk Kollberg einen Rechner, einen C 64 natürlich, wie es typisch war für seine Generation. Heute stehen in der Drei-Zimmer-Wohnung des 38-Jährigen in Hamburg-Hamm sogar acht PCs - allerdings nicht zum puren Vergnügen. Mit der geballten Rechnerkapazität verdient er als IT-Sicherheitsexperte sein Geld. "Forschen, analysieren und logisch denken, das liegt mir", sagt er.

Von seinem "Home Office" in Hamm aus jagt Kollberg, der bis vor sieben Jahren im Obergeschoss seines Elternhauses in Ahrensburg gewohnt hat, nun weltweit Cyber-Gangster. Er arbeite eben gerne investigativ, sagt er. Gerade erst hat Kollberg zusammen mit einem Kollegen die Machenschaften russischer Betrüger im World Wide Web aufgedeckt und die Recherche-Ergebnisse an das FBI weitergegeben.

Hin und wieder aber fährt der gelernte Industrie-Elektroniker seine Computer doch herunter. Dann zieht er mit Freunden über den Kiez oder durch die Restaurants der Stadt. In Indien und in der Glitzerwelt von Las Vegas war Kollberg auch schon. Rein beruflich. Er hat dort Fachvorträge gehalten. Die Gespräche mit anderen Experten aus seiner Branche dort waren so spannend, dass er gar nicht auf die Idee kam, die Reisen mit einem Urlaub zu verbinden. Der Nachteil bei so viel beruflichem Engagement: "Zeit für eine bessere Hälfte bleibt nicht."