Der nächste Winter kommt bestimmt: Wer sicher und effizient heizen will, sollte sich gut beraten lassen. Intelligente Verbrennungstechnik wird angeboten.

Es mutet vielleicht komisch an, jetzt über die Vorzüge eines Kaminofens zu sinnieren. Doch wer sich nach wohliger Wärme begleitet vom Knistern lodernder Holzscheite in den eigenen vier Wänden sehnt, der sollte sich am besten im Sommer über am Markt angebotene Modelle informieren. "Unserer Erfahrung nach kommen viele Interessenten im September, um sich bis spätestens Weihnachten den Traum vom eigenen Kamin zu erfüllen", sagt Barbara Böhme von der Ofenscheune GmbH in Norderstedt. Dann aber werde es meist eng, da nicht alle Anfragen gleichzeitig bedient werden könnten.

"Beim Kauf sollte man nicht nur die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unter die Lupe nehmen, sondern auch auf die Effizienz des Ofens achten", rät Tim Froitzheim, Referent für Ofen- und Luftheizungsbau beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima in St. Augustin bei Bonn. Es gebe viele Modelle und unterschiedliche Bauweisen, die jeweils ihre Vor- und Nachteile hätten. Für Familien, die viel Zeit zu Hause verbringen, sei beispielsweise eine Feuerstätte sinnvoll, die zusätzlich die Zentralheizung beim Erwärmen des Warmwassers und der Räume unterstützt. "Ein Kamin mit Blick aufs Feuer ist etwa für ein berufstätiges Paar, das gerne am Wochenende für wenige Stunden eine gemütliche Lagerfeueratmosphäre genießen möchte, genau das Richtige."

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Doch Dieter Stehmeier vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in St. Augustin schränkt ein: "Offene Kaminfeuer sind nicht mehr Stand der Technik und dürfen wegen ihrer geringen Ausnutzung der Energie, die der Brennstoff Holz liefert, nur gelegentlich betrieben werden." Die heute übliche Variante sei daher der Heizkamin mit Heizeinsatz und einer Glastür vor dem Feuerraum, sagt Stehmeier. Durch den Einsatz werde die Effektivität des Kamins um ein Vielfaches gesteigert. Denn ein Heizkamin gebe die erzeugte Wärme des Feuers nicht bloß durch Strahlungswärme ab, sondern erhitze zugleich die Raumluft, da der Kamin kalte Umgebungsluft durch Luftöffnungen ansauge. Die Luft werde an der Brennkammer außen vorbeigeführt und über Austrittsöffnungen wieder erwärmt in den Raum zurückgegeben. Eine Alternative dazu sind Kaminöfen. Auch bei diesen industriell hergestellten Öfen lässt sich das Spiel der Flammen hinter Glastüren betrachten. "Nicht unterschätzt werden sollte die Heizleistung eines Kaminofens", sagt Michael Toplak von der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft. Käufer solcher Wärmelieferanten sollten daher Größe und Energiebedarf ihres Wohnzimmers berücksichtigen: Zu große Geräte seien ineffizient, weil überschüssige Wärme wegen zu großer Hitze weggelüftet werden muss.

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Barbara Böhme empfiehlt Kaminöfen mit integrierter Verbrennungstechnik. "Bei diesen Modellen muss man die Zuluft nicht mehr manuell steuern. Das ist sehr komfortabel, da man das Haus verlassen kann, während der Ofen weiter heizt." Vor Billigmodellen aus dem Baumarkt warnt sie unter Hinweis auf einen Test, der im Auftrag des NDR von Experten der Schornsteinfegerschule im westfälischen Dülmen durchgeführt wurde. "Im Praxistest erwiesen sich diese Öfen wegen ihres dünnen äußeren Stahlmantels als brandgefährlich. Kleinkinder können sich an der heißen Außenhaut verbrennen. Außerdem zeigte sich, dass sie oft nicht die festgelegten Grenzwerte für Kohlenmonoxid und Staub einhalten." Dies sei aber eine Vorgabe der Bundesimmissionsschutzverordnung.

Umso mehr sollte man um der eigenen Sicherheit willen auch beim Kauf eines einfachen Ofens den korrekten Anschluss von einem Fachmann vornehmen lassen. Da sowohl Kaminöfen als auch Kamine einen Schornstein brauchen, sollte zu Beginn der Planung immer der Schornsteinfeger hinzugezogen werden. Er prüft, ob ein vorhandener Schornstein für die geplante Feuerstätte genutzt werden kann oder ob alternativ ein Edelstahlkamin an der Außenwand des Hauses installiert werden muss. Der Schornsteinfeger muss auch den Kamin vor der Inbetriebnahme abnehmen.

Ein "Kleiner Leitfaden für Anschaffung, Einbau und Betrieb einer Festbrennstoff-Feuerstätte" ist kostenlos unter www.ratgeber-ofen.de abrufbar