Das Pilotprojekt mit fünf Sonnenhäusern in Jesteburg nimmt Form an. Sie produzieren mehr Energie als nötig.

Leitbild für künftiges Wohnen im privaten Hausbau sollen die "Jesteburger Sonnenhäuser" in der Nordheide sein. Denn sie produzieren nicht nur mehr Energie als benötigt, sie sind zudem hochwertig ausgestattet: mit Wärmepumpe, einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung - und einem modernen Beleuchtungssystem mit LED-Strahlern. Denn Design und Energiebewusstsein schließen sich nicht aus, wie dieses Projekt auch beweisen soll.

Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, wurde der Richtspruch am Sonnabend von Hans-Heinrich Sander, Niedersachsens Minister für Umwelt und Klimaschutz, persönlich vorgenommen. Er hob in seiner Rede hervor, dass die "Jesteburger Sonnenhäuser" ein ideales Konzept verwirklichten, indem sie nicht nur die Klimaschutzziele der Politik erfüllten, sondern zugleich ein komfortables Wohnen ermöglichten.

Weil Häuser im Bauhausstil keinen Dachstuhl besitzen, wurde der traditionelle Richtkranz durch Solarzellen auf dem Dach ersetzt. Mit ihnen wird ein wichtiger Teil des Energiesparkonzepts umgesetzt. "Sie produzieren übers Jahr gerechnet mehr Strom, als die Energietechnik in jedem einzelnen Haus braucht", sagt Projekt-Initiator und Investor Karl-Ulrich Kuhlo. Er hat eines der Häuser bereits fertigstellen lassen und selbst bezogen. Mit dem Richtfest wurde nun für die verbliebenen vier Häuser auf dem 3000 m² großem Grundstück die letzte Phase zur Fertigstellung eingeläutet.

Die modernen weißen Villen können entweder zu Kaufpreisen zwischen 480 000 und 600 000 Euro gekauft oder zu Mieten ab 1700 Euro bewohnt werden. Sie bieten 140 bis 160 m² Wohnfläche und werden auf Grundstücken zwischen 540 und 1600 m² errichtet. Dazu Kuhlo: "Es handelt sich um Plus-Energie-Häuser, die gleichzeitig im modernen Design errichtet werden." Wer diese Häuser bewohne, spare als Mieter im Laufe von zehn Jahren gegenüber einem Haus aus den 1970ern, das mit 7,50 Euro/m² bei gleicher Größe angeboten wird, insgesamt mehr als 20 000 Euro ein, denn hier entfielen zusätzliche Kosten für Heizung und Strom. "Auch Käufer profitieren von den Energieeinsparungen und dem Zusatzeinkommen, das sich durch das Einspeisen des überschüssigen Stroms in das Energienetz ergibt", sagt Kuhlo. Schon jetzt ließe sich sagen, dass die Häuser eine nachhaltige Wertanlage seien, da sie den Gesetzesstand des Jahres 2020 schon jetzt verwirklichten.

Markus Irling, Vertriebsleiter der Heinz von Heiden GmbH - sie realisiert das Projekt - freut sich, das "wir hier am südlichen Rand Hamburgs ein Modell mitentwickelt haben, das künftig in ganz Deutschland auf rege Nachfrage treffen wird." Auch Steffanie Dau von Engel & Völkers in Buchholz in der Nordheide geht davon aus, dass die Häuser schnelle Abnahme finden.

Offiziell sind die Immobilien als Passivhäuser zertifiziert. Sie werden somit staatlich gefördert. Ihr Primärenergiebedarf wird mit acht Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr angegeben. "Unser altes Haus aus dem Jahr 1970 hat fast das 40-Fache an Energie gebraucht, sodass ich schon deshalb nach Alternativen geschaut habe", sagt Kuhlo. Der geringe Primärenergiebedarf habe zur Folge, dass verglichen mit herkömmlichen Einfamilienhäusern jedes Jahr mehr als 20 Tonnen Kohlendioxid eingespart würden.

www.jesteburger-sonnenhaeuser.de