Fast zeitgleich zum Verbot der 60-Watt-Glühbirnen soll der Preis für Energiesparlampen steigen. Grund: seltene Erden werden teurer.

Hamburg/München. Viele Hamburger wissen, was ab dem 1. September auf sie zukommt und sorgten schon einmal vor: Das angekündigte Verbot der 60-Watt-Glühbirne veranlasste einige zum regelrechten Horten der zukünftig illegalen Leuchtmittel. Nun haben Hersteller von Energiesparlampen eine Preissteigerung von 20 - 25 Prozent angekündigt. Begründet wurde die „außerordentliche Preiserhöhung“ der Siemens-Tochter zum 1. September mit einem drastischen Preisanstieg bei sogenannten seltenen Erden, die als Rohstoff benötigt werden, sagte Osram-Vorstand Martin Goetzeler der „Financial Times Deutschland“ (Mittwoch). Betroffen sind Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen.

„Die zunehmende globale Knappheit dieser Materialien hat zu einer Kostenexplosion geführt“, zitiert die Zeitung aus einem Brief Osrams an seine Kunden. Hintergrund sei die gestiegene Nachfrage nach seltenen Erden wie Europium, Terbium und Yttrium und die restriktive Exportpolitik Chinas, das fast alle Abbaugebiete kontrolliert. Goetzeler rechnet daher mit Preissteigerungen in der gesamten Branche. Osram arbeite an Prozessen, um seltene Erden über Recycling zurückzugewinnen. Siemens plant einen Börsengang der Lichttochter.

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Ab diesem Donnerstag dürfen EU-weit keine herkömmlichen Glühbirnen mit mehr als 40 Watt in den Handel kommen. Dadurch dürfte die Nachfrage der Verbraucher nach Energiesparlampen deutlich ansteigen. Befürworter hatten bisher argumentiert, die wesentlich teureren Energiesparlampen wären nicht nur effizienter, sondern aufgrund ihrer längeren Haltbarkeit unterm Strich auch günstiger für die Verbraucher. Allerdings halten Kritiker dagegen, dass dies für viele Haushalte nicht zutrifft.