Das besondere Objekt: Der ehemalige Bürgermeister ließ sich diese Villa in Rotherbaum erbauen. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz.

Die beeindruckende Rotklinkervilla strahlt Macht und Ansehen aus. Kein Wunder, denn der Bauherr war der bekannte Bürgermeister der Stadt, Johann Georg Mönckeberg (1839-1908). Als Architekten konnte er Martin Haller (1835-1925) gewinnen, der unter anderem die Laeiszhalle entworfen hat. Seit 1939 gehört das Haus den heutigen Besitzern, die es von den Erben der Familie Mönckeberg ersteigert hatten. Anschließend wurden die Räume umgebaut und als Büro genutzt.

Schon das imposante Eingangsportal mit der dunklen Haustür aus Eichenholz zeugt mit der gemeißelten Inschrift vom damaligen Geist des Bauherrn. Besucher des Hauses werden auch heute noch mit den lateinischen Worten pia, honeste, temperarter - fromm, ehrenhaft, besonnen - empfangen.

Mittelpunkt des Hauses bildet im Erdgeschoss die große Halle mit einer Deckenhöhe von etwa 4,30 Meter. Die halbhohe, umlaufende Wandvertäfelung aus Eiche, das dunkel gehaltene offene Treppenhaus und die rustikal wirkende Holzbalkendecke verleihen diesem Raum einen ländlichen Charakter. Große verglaste Doppeltüren führen von der Halle zum ehemaligen Wohnzimmer mit Blick zur Straße sowie zum großen Esszimmer mit Blick in den Garten. "Ein direkter rückwärtiger Zugang zum Garten oder eine Terrasse existiert derzeit leider nicht, sie könnten aber durchaus wiederhergestellt werden", sagt Inga Krüll von Müller-Klug & Krüll Immobilien.

Früher soll es auch noch einen imposanten Kamin in der Halle gegeben haben, der jedoch im Laufe der Jahre abgebaut wurde. Bei Bedarf könne man die alten Züge wieder aktivieren und die Halle auch mit einem lodernden Feuer beleben, sagt Krüll.

+++Schutz für weitere 3000 Denkmäler in der Stadt+++

Im Erdgeschoss befinden sich heute sieben Räume mit einem schönen Eichenparkett, das im Fischgrätmuster verlegt wurde. Alle Räume dieser Etage werden heute, ebenso wie zehn Zimmer im ersten Stock und fünf Zimmer im zweiten Stock, für gewerbliche Zwecke genutzt. Jeglicher dekorativer Zierrat, sei es an der Decke oder den Wänden, ist derzeit nicht zu erkennen. Allerdings könnten sich unter möglichen abgehängten Decken noch Stuckelemente befinden. Zeitzeugen einer hochwertigen Ausstattung sind die noch an machen Türen vorhandenen klassischen Drückergarnitüren aus Messing und die dekorativen Türen mit ihren Zargen.

Eine abgeschlossene Wohnung mit zwei Zimmern, Küche und Bad befindet sich im zweiten Stock mit Blick in den Garten. Ein kleiner Balkon davor lädt zum Verweilen ein, und trotz der zentralen Lage schaut man auf Bäume sowie das viele Grün der Hintergärten und hört Vogelgezwitscher.

Mit einer Wohn-/Nutzfläche von etwa 860 Quadratmetern und einer Grundstücksgröße von etwa 836 Quadratmetern bietet das Haus ausreichend Platz für eine sehr große Familie oder sogar für mehrere Generationen. Natürlich stehe auch weiterhin einer gewerblichen Nutzung nichts im Wege, sagt Maklerin Inga Krüll.

Das Objekt wird im Verzeichnis der erkannten Denkmäler nach § 7A Hamburgisches Denkmalschutzgesetz geführt - die gesamte Fassade wurde vor etwa drei Jahren neu gestrichen. Der Kaufpreis für dieses geschichtsträchtige Haus liegt bei 5 200 000 Euro.