Angesichts sinkender Einspeisevergütung werden Standort und Dachausrichtung aber immer wichtiger.

Trotz der stark sinkenden Einspeisevergütung für Solarstrom lohnt sich nach Ansicht von Experten die Installation auf dem Eigenheim grundsätzlich immer noch. "Auf jeden Fall", sagt Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentrale in Berlin. Denn man spare grundsätzlich Kosten, wenn man hausgemachten Strom erst einmal selbst verbraucht. Krawinkel rät daher, nur die Überschüsse in das Netz einzuspeisen. Bedacht werden müssten aber bei Neuinstallationen stets die örtlichen Begebenheiten. Denn die Sonneneinstrahlung in Deutschland variiert stark - und damit auch die mögliche Energiegewinnung durch die eigene Anlage. Dabei ist nicht grundsätzlich ein Nord-Süd-Gefälle zu erkennen.

Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Berlin erreichen zum Beispiel die beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg, aber auch Orte in Rheinland-Pfalz im Jahr nur bis zu 950 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Hingegen können Anlagen in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns über 1050 Kilowattstunden erzielen, in Bayern sind stellenweise sogar bis zu 1200 möglich. Die Werte für ganz Deutschland findet man unter der Adresse www.solartechnikberater.de im Internet.

Ein wichtiger Aspekt ist die Ausrichtung des Daches. "Am besten weist eine Seite nach Süden", sagt Georg Kruhl von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Dortmund. "Bis 45 Grad Abweichung von der Südrichtung hat man nur geringe Einbußen." Zeige hingegen die Fläche nach Osten oder Westen, müsste sogar mit Leistungseinbußen von bis zu 20 Prozent gerechnet werden. Der Neigungswinkel des Daches betrage optimalerweise 30 bis 50 Grad. Auf Flachdächern werden die Anlagen auf entsprechend ausgerichtete Ständer montiert.

Daneben schränken Schatten durch Satellitenschüsseln, Schornsteine und Bäume die Stromproduktion stark ein. Wie viel man erwarten kann für seine Anlage, berechnet der BSW-Vergütungsrechner auf derselben Internetseite Solartechnikberater.de in der Seitenleiste unter "Vergütungsrechner".

Um die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage zu den jeweiligen Finanzierungskonditionen zu bestimmen, kann man auf den Rechner des Umweltinstituts München unter der Adresse www.umweltinstitut.org zurückgreifen.

Die Investition in eine Fotovoltaikanlage lohnt sich für den Privatverbraucher grundsätzlich immer mehr: Denn seit einiger Zeit seien die Preise für die Technik "dramatisch" gesunken, sagt Georg Kruhl. Der BSW ermittelte, dass Auf-Dach-Solaranlagen mit bis zu 100 Kilowatt-Spitzenleistung 2011 mehr als 58 Prozent billiger waren als fünf Jahre zuvor. Die Modulpreise liegen laut Krawinkel durchschnittlich derzeit bei 700 bis 800 Euro pro Kilowatt.

Wer eine Fotovoltaikanlage installiert, bekommt die zum Zeitpunkt des Einstiegs festgeschriebene Vergütung garantiert für einen Zeitraum von 20 Jahren. Das sichert der Staat zu. Wer seit Januar 2012 ans Netz gegangen ist, erhält 24,42 Cent je Kilowattstunde. Ab 9. März sollen es für Dachanlagen nur noch 19,5 Cent sein, auf diesen Zeitpunkt einigte sich das Bundeskabinett. Aber schon ab dem 1. Mai könnte diese Summe pro Monat um 0,15 Cent gekürzt werden. In den Fraktionen von CDU und FDP werden allerdings Übergangsfristen für Vorhaben gefordert, die nicht bis zum Stichtag im März installiert werden können.