Hamburg lockt bundesweit mit höchsten Fördermitteln beim Einsatz von regenerativen Energien.

Sie sind eine Alternative zu den fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas: Sonnenenergie, Holzbrennstoffe sowie Umweltwärme. Weil mit ihnen ein entscheidender Beitrag zu der vom Hamburger Senat angestrebten Energiewende ermöglicht wird, lockt die Hansestadt zusätzlich zu den Bundesförderungen mit weiteren Mitteln. "Die Hansestadt gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Fördersätzen für regenerative Energien", sagt Anna Muche von der Zebau - Zentrum für Energie, Bauen und Umwelt.

Grundsätzlich fördern sowohl das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch die KfW-Bankengruppe Investitionen in Solarthermie-Anlagen, Holzpellets- bzw. Holzhackschnitzelkessel und Wärmepumpen. Die KfW vergibt über die Programme "Energieeffizient Bauen" und "Erneuerbare Energien-Premium" Kredite mit Zinssätzen ab 1,86 Prozent effektiv pro Jahr (Stand Dezember 2011) und leistet zusätzliche Tilgungszuschüsse. Vermittelt werden diese Kredite über Hausbanken, die auch die Anträge für Gelder stellen.

Das BAFA bietet für Modernisierungen unterschiedliche Förderhöhen an: Wer eine Solarkollektoranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung installieren lässt, erhält einen Zuschuss von 90 Euro pro Quadratmeter (bis 40 m² Kollektorfläche). Ein Holzpelletkessel mit einer Leistung von fünf bis 100 kW (Kilowatt) wird mit 36 Euro je kW gefördert (Mindestförderbetrag 2000 Euro). Die Kombination von Solarthermie- und Holzpellet-Technik gilt als besonders nachhaltig.

Wer Umweltwärme nutzt, erhält einen pauschalen Zuschuss zum Beispiel bei Luft/Wasser-Wärmepumpen von 900 Euro bei Anlagen bis 20 kW und 1200 Euro bei Anlagen von 20 kW bis 100 kW. Die Zuschüsse des BAFA müssen nicht zurückgezahlt werden.

Die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) bietet zusätzlich zu diesen Bundesmitteln eigene Förderprogramme an. So gewährt das Klimaschutzprogramm "Solarthermie + Heizung" nicht rückzahlbare Zuschüsse für die Installation von Solarthermie-Anlagen von 100 bis 160 Euro/m² Kollektorfläche im Gebäudebestand und 75 bis 135 Euro/m² im Neubau. Automatische Holzpellet-Heizanlagen bis 100 kW Nennwärmeleistung werden über das Programm "Bioenergie" mit 1250 Euro im Gebäudebestand und 1000 Euro im Neubau gefördert. Bedingung: Die Anlagen müssen von einem zur Förderung zugelassenen Betrieb installiert werden.

Wer sich selber mit Strom versorgen will, kann eine Fotovoltaik-Anlage installieren. Hier bietet die KfW über das Programm "Erneuerbare Energien - Standard" einen Kredit mit einem Zinssatz ab 2,07 Prozent effektiv (Stand Dezember 2011) an. Die Installation einer solchen Anlage ist vor allem aufgrund der Einspeisevergütung attraktiv, die für Strom aus solarer Strahlungsenergie bis zu 24,33 Cent/kWh zahlt. Dieser Betrag übersteigt die Kosten für die eingekaufte Kilowattstunde bei vielen Stromanbietern.

Alternativ gefördert wird die Nutzung des selbst erzeugten Stroms, was wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Insbesondere diese Form der Stromerzeugung weist auf einen weiteren Pluspunkt hin, der für erneuerbare Energien spricht: Sie senken nicht nur die Wohnnebenkosten, sondern ermöglichen zudem lukrative Renditen.

Mehr Informationen zu den Förderprogrammen gibt die Zebau im Rahmen der Energie- und Modernisierungskampagne. Die nächsten Informationsabende dieser Kampagne finden am 24. Januar in Buxtehude und am 30. Januar in Bergedorf statt. Alle Termine und Anmeldung unter Tel. 38 03 84-0 oder www.modernisierungskampagne.de